Tegucigalpa: Hauptstadt von Honduras feiert traurigen Geburtstag

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Datum: 29. September 2010
Uhrzeit: 12:28 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Alle Arten von Veranstaltungen abgesagt

Tegucigalpa ist die Hauptstadt von Honduras und mit rund 900.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Zudem ist sie die Hauptstadt des Bezirkes Francisco Morazán. Bereits vor dem Auftauchen der ersten Spanier Mitte des 16. Jahrhunderts war das Gebiet um Tegucigalpa besiedelt, und die Stadt trug auch bereits ihren heutigen Namen. Der 29. September 1578 gilt als der offizielle Gründungstag. Heute feiert die Stadt ihren 432. Geburtstag inmitten Trauer und Zerstörung. Seit Monaten andauernde Regengüsse haben verheerende Verwüstungen hinterlassen.

Tegucigalpa ist in sogenannte „Barrios“ und „Colonias“ unterteilt. Im Letzteren ist der neue Mittelstand des Landes vertreten, während in den „Barrios“, die in der alten Innenstadt liegen, die arme Bevölkerungsschicht sesshaft ist. Der größte Teil des Stadtrandes ist ein Elendsviertel, und wird somit von den Ärmsten der Armen bewohnt. Der Unterschied zwischen den sozialen Klassen in Honduras ist in Tegucigalpa größtenteils offensichtlich.

Im Zentrum der Stadt sieht es aus wie nach einem Bombenangriff. Die Stadtverwaltung schickte eine klare Botschaft an die Bewohner: „In der Hauptstadt gibt es keinen sicheren Ort“. Die Angst der Menschen hat ein hohes Ausmass erreicht. Viele schlafen keine Nacht- die Angst unter einem abrutschenden Hügel begraben zu werden ist allgegenwärtig. Seit vier Monaten wird die Stadt von schweren Regenfällen heimgesucht. Mindestens 13 Menschen, Kinder und Erwachsene, wurden von Erdmassen begraben oder von reissenden Fluten mitgerissen. Dutzende Personen gelten als vermisst. Ganze Siedlungen sind verschwunden, das bekannte Stadtbild wurde vollkommen verändert.

Flüsse und Bäche, die es vor einem Jahr noch nicht gab, durchziehen die Hauptstadt, die Hauptverkehrsstraßen sind unpassierbar. Auch die Händler in Tegucigalpa sind nicht vor der Wut der Natur verschont geblieben. Der Tropische Sturm Agatha hat bereits Anfang Mai zu Schäden in Millionenhöhe geführt und die Natur lies ihnen keine Zeit sich zu davon zu erholen.

Angesichts einer solchen Tragödie, beschloss der Bürgermeister Ricardo Alvarez für heute alle Arten von Veranstaltungen abzusagen und nur eine heilige Messe in der Kathedrale San Miguel Arcángel de Tegucigalpa abzuhalten.

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  1. 1
    Helmut H. Dittel

    Wo kann ich die Kommentare lesen? Gibt es ein Forum? Ich steige nicht dahinter. Ich denke, das geht nicht nur mir so. Kann man das nicht vereinfachen?
    Mit freundlichen Gruessen
    Helmut H. Dittel
    Rep. Dom.

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