Kolumbien hat seine Grenzen zum benachbarten Ecuador wieder geöffnet und die Handelsbeziehungen erneut aufgenommen. Wie die kolumbianische Außenministerin María Angela Holguín im Rahmen des Unasur-Sondergipfels im argentinischen Buenos Aires bestätigte, habe die kurzfristige Grenzschließung nichts mit den von Ecuador abgebrochenen diplomatischen Beziehungen vom 03. März 2008 zu tun. Es sei lediglich eine Reaktion auf „auf eine Situation gewesen, die weder in Ecuador noch in einem anderen Land eintreten dürfe“.
Holguín erinnerte zudem daran, dass Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos gemeinsam mit seinem peruanischen Amtskollegen Alan García beschlossen hatten, „den Handel [mit Ecuador] einzustellen und mit konkreten Maßnahmen auf die Situation zu reagieren“. Santos übte scharfe Kritik an den Vorgängen in Quito und verurteilte sämtliche Handlungen und Versuche, welche die demokratische Ordnung in Ecuador untergraben würden. Nach einem Telefonat mit García hatte er vor seiner Abreise nach Argentinien erklärt, die Grenzschließung sei ein „politisches Signal der Solidarität mit Präsident Correa und der ecuadorianischen Demokratie“.
In Ecuador hatten am Donnerstag mehrere tausend Soldaten und Polizisten gemeutert und verschiedene Gebäude, darunter den Flughafen von Quito und den Parlamentssitz in ihre Gewalt gebracht. Im Tagesverlauf hinderten sie Staatspräsident Rafael Correa am Verlassen eines Polizeikrankenhauses, in welches er nach einem Angriff durch Tränengas gebracht wurde. Correa verhängte den Ausnahmezustand über das Land und sprach von einem versuchten Staatsstreich. Am Abend stürmten Militäreinheiten die Klinik und befreiten das Staatsoberhaupt. Mindestens drei Menschen kamen bei Zusammenstößen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen ums Leben, über 50 Personen wurden nach Angaben des roten Kreuzes verletzt.
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