Als am Donnerstagabend in Ecuador schwer bewaffnete Militäreinheiten das Polizeikrankenhaus von Quito stürmten, um den dort festgehaltenen Staatspräsidenten Rafael Correa zu befreien, war auch das Fernsehen live mit dabei. Doch die Zuschauer sahen lediglich dunkle Straßenzüge und hörten Gewehrfeuer. Dramatischer ging es hingegen innerhalb der Klinik zu. Ein am heutigen Tag erstmalig gezeigte Aufnahmen des Staatsfernsehens Ecuador TV zeigt im inneren des Gebäudes tumultartige Zustände und Schiessereien auf den Gängen sowie Rauchschwaden durch Tränengasgranaten und schwer bewaffnete Einsatzkräfte. Präsident Correa wird von einem Pulk aus Körpern abgeschirmt, trägt eine Gasmaske und wird am Ende in einem Rollstuhl in Sicherheit gebracht.
Wie gefährlich die Situation tatsächlich war, zeigen auch freigegebene Bilder des im Standard BR-7 gepanzerten Wagens des Präsidenten. Von allen Seiten weist der Nissan Patrol zahlreiche Einschusslöcher auf. Diese sollen von grosskalibrigen Waffen stammen, die Möglichkeit eines Mordanschlags gegen den Präsidenten kann daher zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls ausgeschlossen werden. Über eine Stunde dauerten die Gefechte zwischen den aufständischen Polizisten, denen sich auch einige Soldaten angeschlossen hatten und den Spezialkräften des Militärs, welches sich zuvor demonstrativ hinter das Staatsoberhaupt gestellt hatte.
Nachfolgendes Video zeigt die dramatischen Minuten der Befreiung Rafael Correas durch das Militär. Wenig später stand der 47-jährige bereits auf dem Balkon des Präsidentenpalastes und verurteilte unter dem Jubel seiner Anhänger den seiner Aussage nach versuchten Staatsstreich. Bei den schweren Unruhen kamen nach jüngsten Medienberichten drei Menschen ums Leben, 193 Personen teilweise schwer verletzt.
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