Bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien wird ein zweiter Wahlgang erforderlich. Nach Auszählung von 99,71% der Stimmen entfielen auf die Favoritin Dilma Rousseff 46,85 Prozent der Stimmen. Die Wunschnachfolgerin des scheidenden Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva bleibt damit unter der für einen Sieg im ersten Wahlgang erforderlichen Mehrheit von über 50 Prozent.
Der Oppositionskandidat, São Paulos Ex-Gouverneur José Serra, erreichte 32,63 Prozent. Die ehemalige Umweltministerin Marina Silva von den Grünen (PV) kommt auf etwa 19,36 Prozent der gültigen Stimmen. Ihre Zugewinne gegenüber den letzten Prognosen vereitelten damit faktisch den Wahlerfolg von Dilma Rousseff. Laut Analysten haben am Ende besonders viele bislang unentschlossene Wähler die Politikerin aus dem Bundesstaat Pará gewählt.
In Brasilien waren 135.804.433 Brasilianer/innen aufgerufen, einen neuen Präsidenten, 27 Gouverneure, 54 Senatoren (zwei je Bundesstaat), 513 Abgeordnete für den Nationalkongress und 1.059 Abgeordnete für die Landesparlamente zu wählen. Insgesamt bestimmen die Wähler damit 1.654 Repräsentanten für die kommenden vier Jahre, lediglich die Senatoren werden für acht Jahre gewählt.
Hatte der Präsident von Venezuela bei den Parlamentswahlen vor einer Woche noch getönt: “Ich bezweifle, dass es ein professionelleres, transparenteres, moderneres, effizienteres und schnelleres Wahlsystem als in Venezuela gibt”, wurden die Ergebnisse der Abstimmung in Brasilien direkt ins Internet gespielt und konnten so nahezu in Echtzeit mitverfolgt werden, eine extrem lange Wartezeit wie beim Nachbarstaat entfiel.
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