Auch um die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Deutschland und Argentinien zu unterstreichen, eröffnete Außenminister Guido Westerwelle gemeinsam mit der argentinischen Staatspräsidentin die Frankfurter Buchmesse 2010. Die besondere Aufmerksamkeit, die die Bundesregierung auch mit ihrem neuen Lateinamerika-Konzept dem Subkontinent zukommen lassen will, habe schließlich auch kulturelle Gründe und stütze sich auch eine enge Wertepartnerschaft.
„Kunst und Kultur sind der Nukleus der geistigen Entwicklung einer Gesellschaft“, so Westerwelle bei seiner Eröffnungsrede. Und gerade im Buch finde man die Vielfalt und Vielschichtigkeit unserer Gesellschaft. Die Frankfurter Buchmesse bringt zudem jedes Jahr Autoren, Verlage und Buchhändler aus über 100 Ländern zusammen. „Hier treffen sich die Vereinten Nationen der Lesekultur zu ihrer Generalversammlung“, so der Bundesaußenminister.
Als die Frankfurter Buchmesse 1976 als ersten regionalen Schwerpunkt Lateinamerika auswählte, habe sie „Weitsicht bewiesen.“ Westerwelle plädierte dafür, mehr an Lateinamerika zu denken, wenn man über die Antriebskräfte der Globalisierung spreche. Wer dabei nur nach Asien schaue, übersehe Lateinamerika mit seinen über 500 Millionen Menschen.
Besondere Dynamik
Insbesondere auch Argentinien sei „ein Land im Aufbruch“, mit einer relativ jungen Bevölkerung und hohem Wirtschaftswachstum. Und: „Weil uns gemeinsame Werte verbinden, ist Argentinien für uns ein natürlicher Partner bei der Gestaltung der Globalisierung“, betonte Westerwelle. Unter den sechs Millionen europäischen Einwanderern, die zwischen 1860 und 1930 nach Argentinien kamen, waren auch viele Deutsche.
Auch zwanzig deutschsprachige Schulen, Planungen für ein deutsch-argentinisches Hochschulzentrum und das erste Max-Planck-Partnerinstitut Lateinamerikas in Buenos Aires zeugen von den engen bilateralen Beziehungen, insbesondere im Bereich der Bildung, Kultur und Wissenschaft. 2010 kommen zudem viele neue Stimmen aus Argentinien nach Deutschland: Über 200 neue Titel argentinischer Autoren sind jetzt auch auf Deutsch erhältlich und machten Lust darauf, sich mit Argentinien zu befassen.
Kulturelles Zentrum Buenos Aires
Die Entscheidung, Argentinien als Gastland zur Frankfurter Buchmesse einzuladen, ist für Außenminister Westerwelle auch kulturell von Bedeutung. Schließlich finde in Buenos Aires die mit 1,2 Millionen Besuchern größte Buchmesse Lateinamerikas statt und die argentinische Literaturszene gelte als die derzeit lebendigste Lateinamerikas.
Vor der gemeinsamen Eröffnung der Buchmesse trafen Außenminister Westerwelle und die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner auch zu einem Gespräch über bilaterale und internationale Themen zusammen.
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