Bei einem schweren Verkehrsunfall sind in Brasilien mindestens 11 Menschen ums Leben gekommen, 21 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Nach Polizeiangaben ist im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten des Landes ein Bus von einer Brücke in den darunter fließenden Rio Araçuaí gestürzt.
Der Unfall ereignete sich gegen 23 Uhr Ortszeit in der Nacht zum Sonntag (17.) bei Carbonita auf der MG-451 in der Region Jequitinhonha/Mucuri. Der Reisebus der Gesellschaft Translima war mit Mitgliedern einer Behindertenorganisation besetzt. Sie waren nach einer Sportveranstaltung in Montes Claros auf dem Rückweg in ihre Heimatstadt Ipatinga. Viele der Reiseteilnehmer sind geistig oder visuell behindert und standen nach dem Unfall massiv unter Schock. Insgesamt fünf junge Sportler im Alter von 14 bis 23 Jahren, eine 46-jährige Sportlerin sowie Trainer und Betreuer kamen ums Leben.
Unter den Toten ist mit dem 33-jährigen Sandro Alex Cruz Santos auch ein Athlet der nationalen paralympischen Komitees, der unter anderem an internationalen Wettkämpfen in Mexiko, Spanien, Australien und Afrika teilgenommen hatte. Im Jahr 2000 wurde er bei den Paralympics in Sydney Achter über 400 Meter. Zudem gewann er im gleichen Jahr bei den panamerikanischen Behindertenspielen in Mexiko Gold über 100, 200 und 400 Meter sowie mit der Staffel über 4×100 Meter und 4×400 Meter.
Sämtliche Todesopfer wurden in die Gerichtsmedizin von Carbonita überführt, die Regierung schickte umgehend zusätzliche Mitarbeiter per Hubschrauber in die Region. Die 21 Verletzten wurden auf die Krankenhäuser von Diamantina, Carbonita und Itamarandiba aufgeteilt. Mindestens drei von ihnen schwebten am Sonntagabend noch in Lebensgefahr.
Die Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen sollen defekte Bremsen den Unfall verursacht haben. Der Fahrer habe die Kontrolle verloren und das Brückengeländer durchbrochen, so die Militärpolizei. Die Gesellschaft erklärte in einer ersten Stellungnahme, der Bus sei in guten Zustand gewesen. Das Unternehmen garantierte zudem, sich intensiv um die Verletzten und die Familien der Opfer zu kümmern.
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