Wegen angeblicher Ausbeutung von Mitarbeitern und Verschmutzung der Umwelt ist in Venezuela die dortige Niederlassung der US-Firma Owens-Illinois enteignet worden. Die Unternehmensleitung zeigte sich von der Entscheidung des Präsidenten Hugo Chávez überrascht und gab bekannt, dass sie zu einem Dialog mit der Regierung bereit ist.
„Wir waren überrascht von dieser Entscheidung und sind bereit, mit der Regierung zusammenarbeiten. Wir erhoffen uns dadurch ein besseres Verständnis der Situation“, teilte Unternehmenssprecherin Stephanie Johnston mit.
Owens-Illinois ist der größte Hersteller von Glasbehältern in der Welt, mit Niederlassungen in 22 Ländern. „OI beschäftigt in seinen beiden Anlagen in Venezuela, in Los Guayos und Valera, über 1.000 Mitarbeiter, die weniger als 5% unseres gesamten operativen Ergebnisses im Segment ausmachen. Seit 50 Jahren stellen wir unsere Glasbehälter für die venezolanische Bevölkerung her“, so Johnston.
Die Tochtergesellschaft Owens-Illinois de Venezuela CA hat unter ihren Kunden Nestlé, PepsiCo Inc. und Empresas Polar. Es ist unbekannt, wie diese Unternehmen auf die Entscheidung der venezolanischen Regierung reagieren. Die Arbeitnehmer zeigten sich besorgt. „Unsere Arbeitsplätze und Gehälter sind in Gefahr“, befürchtet Alberto Mendez, Schichtführer in Los Guayos.
In Washington teilte Luoma-Overstreetl, Sprecher des US-Außenministeriums mit: ”Wir erwarten eine angemessene und wirksame Entschädigung für die Enteignung von Owens-Illinois in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht”. Chávez gab inzwischen bekannt, dass weitere Enteignungen geplant sind.
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