“Ninis“ ist ein Begriff, mit dem in Spanien, Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren bezeichnet werden, die weder arbeiten noch sich in Ausbildung befinden (”ni estudia, ni trabaja”). In El Salvador wird die Gruppe der “Ninis“ auf 140.000 (das ist immerhin jeder fünfte der 700.000 Jugendlichen dieser Altersgruppe) geschätzt. Vor allem in Mexiko wenden Sozialwissenschaftler dieser Gruppe jetzt erhöhte Aufmerksamkeit zu, weil sie als soziale Risikogruppe gesehen wird, die ohne entsprechende Maßnahmen früher oder später in den Reihen der Jugendbanden („maras“) landet oder in die Kriminalität abgleitet.
Sozialwissenschaftler sehen die „Ninis“ als das Ergebnis von drei Phänomenen: da ist erstens ein Geburtenboom in den letzten 20 Jahren, der diese Gruppe zu der am schnellsten wachsenden Gruppe der Bevölkerung gemacht hat.
Zweitens, hat die Politik verabsäumt auf dieses Wachstum zu reagieren, so fehlt es an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Zwar wurde in den letzten Jahren viel für die Grundschulerziehung (90%) gemacht, der Sekundarschulsektor konnte aber nicht nachziehen, dort gibt es nur Plätze für 35% der Altersgruppe. Nur 10% der Schulaussteiger kommen wieder in den Ausbildungsprozess zurück. Drittens, bietet auch der Arbeitsmarkt keine ausreichenden Perspektiven: durchschnittlich beträgt die Jugendarbeitslosigkeit in Lateinamerika 20%, in El Salvador liegt sie (offiziell) bei 14%.
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