Tropensturm Tomas nähert sich Haiti, zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Die Menschen sind verzweifelt und wissen nicht wohin sie den Regenfällen entkommen können. Angst und Verwirrung herrscht in den Lagern. An vielen Orten kocht die Spannung über, es kommt zu Raufereien. Der freiwilligen Aufforderung zur Evakuierung ist fast niemand nachgekommen, jeder versucht sein Zelt zu verteidigen.
Am Himmel über Haiti sind die ersten Anzeichen eines sich nähernden Sturms zu beobachten. Die Regierung teilte mit, dass sie mehr als 1.000 Hütten zur Verfügung gestellt hat. Diese sogenannten Notunterkünfte werden allerdings den starken Böen keine zehn Minuten trotzen. Die Regierung ist, wie schon seit Monaten, restlos überfordert und nach Meinung internationaler Beobachter total unqualifiziert.
„Wir forderten die Menschen über Rundfunkempfänger dazu auf, Freunde und Verwande zu besuchen“, teilte Nadia Lochner vom Katastrophenschutz der Hauptstadt Port-au-Prince mit. „Die Spannung erhöht sich. Die Leute sind wirklich besorgt um ihre Habseligkeiten und waren froh, dass sie nach Monaten ein Zelt bekommen haben. Dies sollen sie nun verlassen. Viele weigern sich, wir müssen zwangsevakuieren“, erklärte Bryant Castro, Mitarbeiter einer Hilfsorganisation.
Inzwischen teilten die Fluggesellschaften American-Airlines und Spirit Airlines mit, dass die nächsten Tage die Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince nicht angeflogen wird. Umbuchungen können kostenlos durchgeführt werden.
Tomas liegt nur noch 293 Meilen (475 Kilometer) west-südwestlich von Port-au-Prince und wird in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erwartet. Der Orkan tötete am Samstag mindestens 15 Personen auf der Karibik-Insel St. Lucia. Für Haiti, den südöstlichen Bahamas, den Turks-und Caicosinseln und der kubanischen Provinz Guantánamo wurde Hurrikanalarm ausgelöst, für Jamaika und die Dominikanische Republik gilt Sturmwarnung.
Tropensturm Tomas bedroht Haiti und Dominikanische Republik
Update auf agência latina press-04/11-22:00MEZ
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