Die staatliche Gesundheitsbehörde in Venezuela hat heute offiziell den Ausbruch der Chagas-Krankheit im Land bestätigt. In der Gemeinde Junín im Bundesstaat Táchira im Westen des Landes waren in den vergangenen Tagen sechs Krankheitsfälle aufgetreten. Ein zweijähriges Mädchen ist der Infektionskrankheit bereits am Sonntag erlegen.
Die Gesundheitsbehörden vermuten derzeit noch eine Ansteckung über infizierte Lebensmittel, da die Erkrankten keinerlei Anzeichen eines Insektenstiches aufweisen. Unter anderen wurde in der Vergangenheit schön öfters in der Fruchte der Acaí-Pflanze der Erreger nachgewiesen. Laut des staatlichen Nachrichtenorgans AVN wurde ein Spezialistenteam in die Region entsandt, um den Ausgangsort der Infektion ausfindig zu machen.
Die Chagas-Krankheit ist nur in Mittel- und Südamerika verbreitet und wird vorwiegend durch nachtaktive Raubwanzen übertragen. Diese „überfällt“ den Mensch im Schlaf und sticht vornehmlich in dünnere Hautschichten wie die Lippe oder das Auge. Während die Wanze das Blut saugt, defäkiert sie meistens zeitgleich. Im Kot sind die Erreger enthalten, die durch das unbewusste Kratzen in die frische Stichwunde gelangen und so die Infektion auslösen.
Daneben sind können jedoch auch grösse Tiere wie Opossums oder Zweifinger-Faultier sowie Hunde, Katzen und Ratten als Überträger fungieren. Selbst eine Ansteckung durch infizierte Menschen ist möglich. Weltweit gibt es nach jüngsten Schätzungen mehr als 18 Millionen Infizierte geben, mit rund 50.000 Neuinfektionen und 15.000 Todesfällen wird jährlich gerechnet.
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