Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro ist nach eigener Aussage nicht mehr Vorsitzender der Kommunistischen Partei (KP) Kubas. Der mittlerweile 84-jährige hatte laut nationalen Medien bei einem Treffen mit Studenten erklärt. „Ich war krank und ich tat was ich tun musste: ich delegierte meine Aufgaben. Ich kann nicht etwas machen, was ich nicht vollständig erfüllen kann“ so das ehemalige Staatsoberhaupt wörtlich. Er sei nur ein Soldat der Ideen habe nie auch nur eine Sekunde gezögert, seine Ämter niederzulegen.
Da keine anders lautenden Beschlüsse der Partei vorliegen, galt Castro in den vergangenen Jahren weiterhin als Chef der allein-regierenden Partei. Seine Aussage gegenüber den Studenten, er spräche nicht als Erster Sekretär des Zentralkomitees zu ihnen, sorgt nun weltweit für Spekulationen. Offizielle Stellen in Kuba jedoch sollen gegen über der Nachrichtenagentur Europa Press versichert haben, dass Castro weiterhin als Vorsitzender fungiere.
Die überraschenden Äußerungen kommt inmitten der von seinem Bruder Raúl Castro angestoßenen umstrittenen Wirtschaftsreformen. Über diese sollen im April nächsten Jahres auf dem Parteitag der kommunistischen Partei beraten werden. Zudem wird dann auch das Zentralkomitee inklusive des Vorsitzenden neu gewählt.
„El Comandante“ hatte aufgrund einer schweren Erkrankung bereits im Juli 2006 seine Funktionen als Präsident, Oberbefehlshaber, Präsident des Staatsrates (Exekutive) und des Ministerrates sowie als Vorsitzender der kommunistischen Partei „provisorisch“ an seinen Bruder delegiert. Im Februar 2008 war er dann endgültig als Staatschef zurückgetreten, den Posten dann sein Bruder Raúl offiziell übernommen.
In den letzten Monaten hatte sich Fidel Castro nach seiner scheinbaren Genesung wieder häufiger in der Öffentlichkeit gezeigt und auch an offiziellen Veranstaltungen teilgenommen. Zuletzt hatte er in einem Interview mit einem US-Journalisten erklärt, das „kubanische Modell sei gescheitert“. Nach Veröffentlichung der Aussagen ruderte „El Máximo Lider“ jedoch zurück und erklärte, man habe ihn falsch verstanden.
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