In Haiti sind nach jüngsten Zahlen insgesamt 1.250 Menschen der Cholera-Epidemie zum Opfer gefallen. Damit schwächte sich die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag mit 61 weiteren Fällen leicht ab. Die am Sonntag vom haitianischen Gesundheitsministerium MSPP veröffentlichten Zahlen sind jedoch nur vorläufig und umfassen lediglich den Zeitraum bis zum Mittwoch (17.) vergangener Woche.
Weiterhin sind acht der zehn Provinzen des Karibikstaates betroffen. Lediglich in den Departements Grande Ense und Nippes wurde noch kein Fall der bakteriellen Infektion registriert. Die meisten Todesopfer sind weiterhin in Artibonite zu beklagen. Bislang sind dort 11.974 Menschen erkrankt, 673 starben. In der Hauptstadt Port-au-Prince erhöhte sich die Zahl der Toten mit drei neuen Fällen nur leicht auf 64. In den Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen der Stadt wurden bislang 4.608 Patienten behandelt.
Den Medizinern bereits weiterhin die hohe Sterblichkeitsrate im Departement Nord Sorge. Hier sind bei 1.997 Erkrankungen bislang 193 Todesfälle (9,7%) registriert worden. In der dort gelegenen zweitgrößten Stadt des Landes Cap Haïtien war die medizinische Versorgung und die Belieferung der Bevölkerung mit notwendigen Hilfsgütern durch gewalttätige Unruhen gegen die UN-Blauhelmtruppen faktisch zum Erliegen gekommen.
Eine gut funktionierende Gesundheitsversorgung kann nach Angaben von Experten die Letalität jedoch drastisch senken. Die Mitarbeiter der zahlreichen Nichtregierungsorganisationen im Land verweisen dabei auf die neuesten Zahlen in der Hauptstadt. Die Mortalität in Port-au-Prince liegt mit 1,4 Prozent deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von 2,4 Prozent. Bei adäquater medizinischer Betreuung schätzt die Weltgesundheitsorganisation die Sterblichkeit bei Cholera auf etwa ein Prozent.
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