Der vor allem in Deutschland umstrittene Online-Dienst Google Street View sorgt auch in Brasilien für Aufregung. Unter den vielen tausenden von Bildern wurde nun ein Mann entdeckt, der seelenruhig mit einer Waffe in der Hand durch ein Viertel in der Megametropole São Paulo läuft und dabei die auf dem Google-Auto montierte Kameraeinheit misstrauisch beobachtet.
Den Aufnahmen zufolge befindet sich der mit T-Shirt, halblangen Hosen und Strandlatschen bekleidete Mann am Anfang einer Seitenstraße im Bairro Jaraguá und sieht zunächst auf der Ferne das Fahrzeug auf sich zukommen. Während er zu Beginn noch die Waffe hinter dem Rücken versteckt, ist sie in dem Augenblick, als das Fahrzeug ihn erreicht, deutlich an seinem ausgestrecktem Arm zu erkennen. Dabei ist er jedoch einige Schritte zurückgetreten. Als das Street-View-Team an ihm vorbeigefahren ist, schaut der Mann in Angriffshaltung vorsichtig um die Ecke. Die Waffe hält er dabei mit angewinkeltem Arm schussbereit nach oben.
Ordnungsgemäss wurde zwar auf allen Fotos das Gesicht verpixelt, die vier Bilder selbst wurden jedoch nicht aussortiert. Alle Aufnahmen stehen weiter online und können unter http://publiz.me/7hq betrachtet werden.
Google Street View ist in Brasilien erst vor einigen Monaten gestartet. Zu Beginn wurden jedoch lediglich die Großräume von São Paulo, Rio de Janeiro und Belo Horizonte in den Kartendienst eingepflegt. Die Verpixelung von Häusern ist im grössten Land Südamerikas zwar kein Thema, Proteste waren jedoch aufgrund inadäquater Bilder zu vernehmen. Unter anderem waren dies Fotos von zwei Leichen in Rio de Janeiro und Belo Horizonte. Die Aufnahmen sorgten weltweit für Aufregung und wurden von Google umgehend entfernt.
die Waffe ist mittlerweile verpixelt worden…
Ja, Google hat schnell reagiert. Auf allen drei Bildern kann man nun nicht mehr erkennen, was der Mann in der Hand hält. Aber unser Re(d)aktions-Team war schneller!