Polizei setzt Panzer gegen die Drogenbanden von Rio de Janeiro ein

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Datum: 25. November 2010
Uhrzeit: 18:09 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Mindestens 34 Personen bei Polizeiaktion getötet

Nach den gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Drogenbanden der letzten Tage in Rio de Janeiro in Brasilien rüsten die Behörden auf und setzen erstmals Panzer im Kampf gegen das organisierte Verbrechen ein. Die Transportpanzer vom Modell M113 wurden der Eliteeinheit Bope von der Marine zur Verfügung gestellt. Nach letzten Informationen sind insgesamt neun Fahrzeuge in den Armenvierteln im Norden der Millionenmetropole im Einsatz, jedes davon ist mit einem Maschinengewehr mit Kaliber 50 ausgerüstet.

Die Situation bleibt weiterhin unüberschaubar, zahlreiche TV-Stationen berichten bereits den ganzen Tag live vom Ort des Geschehens. In den betroffenen Regionen der Stadt gingen zahlreiche Fahrzeuge in Flammen auf, der öffentliche Nahverkehr ist dort faktisch zum Erliegen gekommen. Schwer bewaffnete Einheiten der Polizei patrouillieren durch die Strassen, Anwohner verstecken sich in ihren Häusern.

Am Donnerstag wurde am frühen Abend Ortszeit die Favela Vila Cruzeiro von den Sicherheitskräften nach einem vier Stunden andauernden Kampf besetzt, zahlreiche Banditen flüchteten in den angrenzenden Complexo Alemão, eines der grössten Armenviertel der Metropole unter dem Zuckerhut. Hier kamen auch zahlreiche gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz, Militärhubschrauber gaben den Bodentruppen aus der Luft Deckung.

Seit Sonntag erlebt das beliebte Ferienziel mit seinen Traumstränden Copacabana und Ipanema eine einmalige Welle der Gewalt. Laut der Regierung des Bundesstaates provozieren die zahlreichen Drogenbanden mutwillig die Sicherheitskräfte. Die Aktionen richten sich vor allen gegen die Einheiten der Friedenspolizei, welche vom Drogenhandel „gesäuberte“ Viertel dauerhaft besetzt und damit die Rückkehr des organisierten Verbrechens verhindern soll.

Nach letzten Angaben sollen bei den bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen 34 Menschen ums Leben gekommen sein, zahlreiche Personen wurden verletzt. Auch ein Polizist wurden nach Angaben der Einsatzleitung mit einer Schusswunde in ein Krankenhaus eingeliefert.

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