Siemens nimmt Stahlwerk und Brammenstranggießanlage in Brasilien in Betrieb

Bramme

Datum: 26. November 2010
Uhrzeit: 09:13 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Gesamte Anlage lief ab dem ersten Guss in Vollautomatik-Modus

Anfang November hat Siemens VAI Metals Technologies auch den Konverter und die Brammenstranggießanlage der zweiten Produktionslinie im Hüttenwerk von ThyssenKrupp CSA Siderùrgica do Atlântico in Betrieb genommen. Auf der ersten Linie war bereits im September die erste Bramme produziert worden. Das Hüttenwerk ist für eine Jahresproduktion von rund fünf Millionen Tonnen Brammen ausgelegt. Siemens VAI lieferte dafür zwei Blasstahlkonverter, sekundärmetallurgische Anlagen, Primär- und Sekundärentstaubungsanlagen sowie zwei Brammenstranggießanlagen inklusive der zugehörigen Elektro- und Automatisierungstechnik.

„Die Effizienz und die Sicherheit der Anlagenkonfiguration sind beeindruckend“, sagte Dr. Eichelkraut, CEO von ThyssenKrupp CSA. „Die produzierten Brammen besitzen schon unmittelbar nach der Inbetriebnahme eine außerordentlich hohe Qualität.“

Die Stahlerzeugung im Hüttenwerk in Sepetiba, Bundesstaat Rio de Janeiro, erfolgt mithilfe von zwei 330-t-Blasstahlkonvertern. Sie sind mit wartungsfreien ConLink-Gefäßaufhängungssystemen, Schnellwechsel-Sauerstofflanzen, pneumatischen Schlackenrückhaltevorrichtungen sowie Sublanzen und Bodenspüleinrichtungen ausgerüstet. Zur Sekundärmetallurgie gehören zwei Pfannenspülstände zur Homogenisierung, ein chemischer Aufheizstand sowie eine RH-Vakuum-Entgasungsanlage. Das RH-Gefäß verfügt über eine COB (Combined Oxygen Blowing) -Lanze zur Entkohlung und exakten Einstellung der Stahlqualität. Für die Primärentstaubung kommt erstmals in Südamerika eine Trockenentstaubungsanlage zur Anwendung. Sie ist ausgelegt für die Reinigung und Rückgewinnung von 282.600 Nm3/h Konvertergas. Dabei wird auch die Abwärme des Konvertergases in einer Dampfkesselanlage zur Dampferzeugung genutzt. Die Sekundärentstaubung verfügt über eine Kapazität von mehr als 2,2 Millionen m3/h.

Auf den Brammenstranggießanlagen können Brammen mit einer Breite von 800 bis 2000 mm, einer Dicke von 200 bis 260 mm und Brammenlängen zwischen 6 und 12 m vergossen werden. Zur Sicherung der Produktqualität und Optimierung des Produktionsablaufs dient eine Reihe von Technologiepaketen. Dazu gehören die automatische Gießspiegelregelung LevCon, DynaWidth zur Online-Änderung der Brammenbreite, das MoldExpert-System zur automatischen Durchbruchfrüherkennung und Überwachung der Strangschalenreibung sowie der DynaFlex-Kokillenoszillator zur flexiblen Einstellung der Oszillierparameter. In der Richtzone und dem Horizontalbereich kommen wartungsfreundliche Smart-Segmente zum Einsatz. Zwischengestützte Strangführungsrollen sorgen für eine hohe Lebensdauer. Für eine optimale Brammenkühlung wird das Sekundärkühlsystem Dynacs, zur Qualitätssicherung das Kontrollsystem VAI-Q eingesetzt. Siemens VAI lieferte auch die Automatisierungs- und Prozessleittechnik der Brammenstranggießanlagen. Damit lassen sich alle Betriebsparameter über den gesamten Produktionsprozess optimal aufeinander abstimmen. Die gesamte Anlage lief ab dem ersten Guss in Vollautomatik-Modus.

Mit dem neuen Hüttenwerk in Sepetiba verfügt ThyssenKrupp über eine leistungsstarke Produktionsstätte nahe an den brasilianischen Eisenerzlagerstätten. Rund 40 Prozent der in Brasilien erzeugten Brammen sollen an deutschen Standorten von ThyssenKrupp verarbeitet werden, 60 Prozent sind für das neue ThyssenKrupp-Werk in Calvert, Alabama, USA, vorgesehen.

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