Eine Welle der Gewalt hält derzeit nicht nur die Millionenmetropole Rio de Janeiro in Brasilien fest in ihrem Griff. Wütende Fahrgäste haben nun im Bundesstaat Espírito Santo mindestens zwanzig Linienbusse massiv beschädigt und teilweise sogar angezündet. Auslöser der gewaltsamen Übergriffe ist ein bereits drei Tage andauernder Streik der Busfahrer und Fahrkartenverkäufer. Die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr fordern eine Gehaltsanpassung in Höhe von 30 Prozent.
Betroffen war vor allem die Stadt Cariacica in der Nähe der Provinzhauptstadt Vitória. Hier waren nach örtlichen Medienberichten sogar die Busbahnhöfe temporär komplett geschlossen. Zehntausende konnten am frühen Morgen nicht zur Arbeit fahren, viele Schüler gingen unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Im Tagesverlauf steigerte sich dann die Ärger der Passagiere, ein wütender Mob zerschlug Scheiben, zerstach Reifen oder fackelte die Buses regelrecht ab. Ein Großaufgebot der Polizei ging am Ende mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.
Die Gewerkschaften der Transportunternehmen im Großraum Vitória und des Bundesstaates Espírito Santo betonten am Abend zu ihrer Verteidigung, dass mindestens die Hälfte der Flotte im Einsatz gewesen sei. Die Busfahrer, die auch während des Streiks an ihrem Fahrzeug bleiben mussten, unterstützen nun die Polizei bei der Suche nach den Vandalen. Den Tätern drohen in Brasilien bis zu acht Jahre Haft.
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