Am heutigen Sonntag (28.) finden die allgemeinen Wahlen in Haiti statt. Die geplante Öffnungszeit der Wahllokale um 06:00 Uhr Ortszeit konnte in mehreren Teile des Landes nicht eingehalten werden. Augenzeugen berichten, dass selbst nach mehreren Stunden Wartezeit noch keine Stimmzettel vorhanden sind. Die Wahlbeteiligung ist nach ersten Berichten gering.
Auffallend ist die starke Präsenz der UN-Blauhelme. Laut Berichten von Haitilibre wurden mehrere Menschen an der Stimmabgabe gehindert, brennende Reifenbarrikaden versperren die Strassen. Wütende Wähler sollen Steine werfen, in Port-de-Paix, einer Hafenstadt und der Hauptort im Département Nord-Ouest im Norden von Haiti, seien erste Schüsse gefallen. Ebenfalls sollen bereits Stimmzettel ausgefüllt sein, obwohl die betreffenden Personen ihre Stimme noch nicht abgaben. Ein Radiosender in der Hauptstadt Port-au-Prince berichtete, dass in der Stadt Desdunes (Departement Artibonite) ein Mann erschossen wurde. Präsident René Préval hat bereits seine Stimme abgegeben und geht nach eigenen Worten davon aus, dass es im Januar zu einer Stichwahl kommen wird.
Im Nachbarstaat zur Dominikanischen Republik werden neben dem Staatspräsidenten auch ein Drittel des Senats sowie sämtliche Abgeordnete des Parlaments von den rund 4,7 Millionen Wahlberechtigten neu bestimmt. Die MINUSTAH ist für die Logistik und Sicherheit in den rund 11.500 Wahllokalen verantwortlich. Alle Wahlunterlagen wurden bis zum heutigen Wahltag in 17 Basen der Hilfstruppen gelagert.
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