Zwischen 11. und 13. Dezember 1981 richteten Truppen des Spezialeinheit Atlacatl unter den Bewohnern von El Mozote, eines Dorfs im Nordosten des Landes (Provinz Morazán) ein Massaker an. Mehr als 1.000 Frauen, Kinder, alte Menschen und auch einige jüngere Männer wurden wahllos getötet, weil sie der Kollaboration mit der Guerilla beschuldigt wurden. Tutela Legal, das Menschenrechtsbüro der Erzdiözese, konnte bisher mit Hilfe von argentinischen Forensikern die Überreste von 809 Opfern identifizieren. Das Massaker gilt als größtes Kriegsverbrechen Mittelamerikas.
Am 10. Dezember nahmen hunderte Menschen an einer Gedenkfeier zum 29. Jahrestags dieses Massakers teil. In Anwesenheit des Bischofs der Diözese von San Miguel, Miguel Angel Morán, forderten sie Gerechtigkeit und die Bestrafung der Mörder. Diese Forderung steht auch im Kommuniqué der lokalen christlichen Basisgemeinden, das von den Hinterbliebenen verlesen wurde. Auch der Bischof forderte Gerechtigkeit und Wahrheit als Basis für soziale Harmonie.
Die Identität der Verantwortlichen für das Massaker wurde von der Wahrheitskommission, die nach dem Friedensabkommen von 1992 unter UNO-Schirmherrschaft eingesetzt wurde, zweifelsfrei ermittelt. Es handelt sich um Oberst Domingo Monterrosa (Kommandant des Battalions Atlacatl) und den Chef der Einsatzgruppe Armando Azmitia und sechs weitere Armeeangehörige im Majorsrang.
Monterrosa und Azmitia kamen im Oktober 1984 ums Leben, als die Guerilla ihren Helikopter über den Wäldern nahe El Mozote zum Absturz brachte. Sie waren mit einer List dorthin gelockt worden. Wie in anderen Fällen (Romero, Jesuiten, Massaker am Rio Sumpul) ist auch das Massaker von El Mozote bis heute gerichtlich nicht neu aufgerollt worden.
Am 4. Dezember gab der Anwalt von Tutela Legal bekannt, das vor kurzem südlich der Ortschaft eine neues Massengrab mit den sterblichen Überresten von mindestens sechs Opfern entdeckt wurde.
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