In der bolivianischen Stadt El Alto ist es heute zu gewaltsamen Protesten und Plünderungen gekommen. Augenzeugen berichteten von brennenden Reifen, mehrere Personen sollen verletzt worden sein. Auslöser der Demonstrationen sind die Erhöhung der Benzinpreise, sowie eine nur 20 prozentige Anhebung der Mindestlöhne in den Sektoren Bildung, Gesundheit, Polizei und Militär.
Die Arbeiterzentrale Boliviens (COB) hat inzwischen die Regierung aufgefordert, das “Decreto Gasolinazo Nr. 748” zu annullieren. Sollte dies nicht geschehen, wird es laut COB zu einem landesweiten Protestmarsch mit Mobilisierungen in allen Departamentos kommen.
Evo Morales ist im eigenen Land gewaltig unter Druck geraten und rudert nun zurück. Zehntausende Menschen zogen ihre Sparguthaben von ihren Konten ab. Vor den Geldinstituten bildeten sich Menschenschlangen von mehreren hundert Metern. Die Regierung will mit allen Mitteln weitere Proteste verhindern. Nach Angaben des bolivianischen Wirtschaftsanalysten Gonzalo Chávez erinnert dieses Verhalten sehr stark an die neoliberalen Epochen oder auch an Militärdiktaturen, die solche Kraftstoffpreiserhöhungen als Regulierungsmaßnahmen für staatliche Geldprobleme angewendet haben.
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