Hunderte haitianische Staatsbürger/innen flüchten auf der Suche nach einem Arzt oder medizinischer Unterstützung in die Dominikanische Republik. Einer der Gründe sind die hoffnungslos überlasteten Krankenhäuser im Nordwesten des verarmten Karibikstaates.
In Haiti sind nach offiziellen Berichten bis zum 29. Dezember vergangenen Jahres 3.333 Menschen an der Cholera gestorben. Insgesamt sind seit Beginn der Epidemie 148.787 Personen erkrankt, 83.166 Infizierte mussten stationär behandelt werden. Mehrere Gesundheitsorganisationen gehen davon aus, dass inzwischen mehr als 5.000 Menschen der bakteriellen Infektion zum Opfer fielen.
Viele Krankenhäuser an der Grenze zur Dominikanischen Republik verfügen nur über eine mangelhafte Ausrüstung. Die medizinischen Einrichtungen sind total veraltet und verschärfen die ohnehin prekäre Situation. Viele Menschen in der Gegend leben in extremster Armut. Da sie sich nicht einmal den Transport in eines der Spitaler leisten können, sterben sie in ihren Hütten. Vielerorts gibt es kein fließendes Wasser oder Kanalisation. „Die Leute trinken das Flusswasser. Aus Mangel an Latrinen verrichten viele Menschen ihre Notdurft in Säcken aus Kunststoff, welche sie dann auf Deponien, im Fluss oder in der Ortschaft entsorgen“, teilte ein Sprecher der panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) mit.
Die dominikanischen Einwanderungsbehörden berichteten heute über einen starken Anstieg illegaler Einwanderer aus dem Nachbarstaat. „Steigende Unsicherheit und Verzweiflung über den Mangel an Serum und Antibiotika treiben die Menschen in Massen auf das Territorium der Dominikanischen Republik“, klagte Omar Ramirez, Mitglied der kubanischen Ärztebrigade im Nordwesten Haitis.
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