Rund 46 Prozent der 118.000 Geburten in der Dominikanischen Republik sind im Jahr 2010 mit einen Kaiserschnitt ausgeführt worden. Dies hat das dominikanische Gesundheitsministerum nach einer Untersuchung in den zehn größten Entbindungsstationen des Landes heute bekannt gegeben.
Geburten per Kaiserschnitt liegen in Lateinamerika weiterhin über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Durchschnitt von 15%. In vielen lateinamerikanischen Ländern, unter anderem in Uruguay, Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko und Guatemala, liegt die Geburtenrate per Kaiserschnitt in den öffentlichen Krankenhäusern zwischen 20 und 30% und zwischen 40% und 80% im privaten Sektor. Nach Angaben der WHO sollte die Zahl der Kaiserschnitt-Geburten in den Ländern nicht über einen Anteil von 15% steigen.
Laut der Hebamme Vera Gilda, Koordinatorin des lateinamerikanischen Netzwerkes Relacahupan, sind viele Kaiserschnitt-Geburten auf die Bequemlichkeit der Mütter sowie auf berufliche und wirtschaftliche Gründe zurückzuführen. “Es ist ein Anstieg der Kaiserschnitte am Vorabend von Feiertagen, langen Wochenenden und den Ferien zu verzeichnen. Viele Ärzte wollen einfach am Wochende nicht in der Stadt bleiben und auf eine natürliche Geburt warten”, teilte Gilda mit. Wirtschaftliche Motive spielen laut Gilda eine immer stärkere Rolle, da der Arzt für einen Kaiserschnitt wesentlich mehr berechnet als für eine normale Entbindung.
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