Der südamerikanische Staat Brasilien erlebt die schlimmste Naturkatastrophe in seiner Geschichte. Bisher forderte die verheerende Unwetter-Katastrophe in den Bergen des Bundesstaates Rio de Janeiro mehr als 506 Menschenleben. Bis zum Donnerstagabend Ortszeit summierten sich die Todesopfer in den bislang betroffenen vier Städten Nova Friburgo, Teresópolis, Petrópolis und Sumidouro bereits auf 497. Nach letzten Berichten von offizieller Stelle werden noch bis zu 100 Menschen unter den gigantischen Schlamm- und Geröllmassen vermisst. Die Rettungsmannschaften gehen davon aus, das mehr als 600 Menschen getötet wurden. Die Szenen, die sich in den Gemeinden rund 100 Kilometer nördlich der Millionenmetropole Rio de Janeiro abspielen, sind unbeschreiblich und an Dramatik nicht zu überbieten. Dutzende Eltern haben ihre Kinder bereits in kleinen weissen Särgen auf den Friedhöfen begraben. Tausende Menschen sind verzweifelt- sie haben alles verloren.
Die Menschen stehen gelähmt vor den Trümmern ihrer Häuser. Viele graben mit blossen Händen nach Angehörigen. Zahlreiche Stadtviertel gleichen einen Bombenangriff und sind völlig zerstört. Die Katastrophe traf allerdings nicht nur die arme Bevölkerung. Viele Villen wurden verschüttet oder von den Sturzfluten mitgerissen. Die Bewohner der Gegend hatten keine Chance. Gewaltige Sturzbäche ergossen sich von den umliegenden Hängen und rissen alles mit, was ihnen im Weg stand.
Die jetzige Katastrophe übertrifft sogar das Desaster von Caraguatatuba an der Küste des Bundesstaates São Paulo. Dort starben 1967 nach tagelangen Regenfällen und dadurch ausgelösten Erdrutschen insgesamt 436 Personen.
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