Im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro sind nach letzten offiziellen Berichten 548 Menschen ums Leben gekommen. Die seit mehreren Tagen andauernden Regenfälle ließen mehrere Hänge abrutschen, Tonnen von Schlamm wälzten sich durch die Strassen der betroffenen Städte und Ortschaften. Ganze Stadtteile verschwanden unter Schlamm- und Gerölllawinen, dutzende Familien wurden ausgelöscht. Die von Schweizer Auswanderern gegründete Stadt Nova Friburgo ist besonders schwer von der Katastrophe betroffen. Bisher wurden nach Angaben der Stadtverwaltung 247 Todesopfer geborgen, bis zu 100 Personen sollen noch unter dem Schlamm begraben sein. Viele Leichen wurden bereits beerdigt, mehr als 50 warten noch in Kühltransportern auf ihre Identifizierung.
Inzwischen versuchen tausende Menschen aus dem engen Tal zu flüchten. Die einzige befahrbare Strasse ist jedoch durch Rettungs- und Bergungsfahrzeuge hoffnungslos verstopft. Vor der einzigen Tankstelle stehen mehr als 60 Autos, die Menschen sind verzweifelt. Die Polizei versucht den Verkehr zu regeln, allerdings vergebens. „Ich will nur noch weg. Ich habe alles verloren. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine Nahrung. Ich werden zu Verwandten nach Rio de Janeiro ziehen“, teilt die verzweifelte Marisa Ventura mit.
Menschen irren ziellos durch die Strassen. Durch ihr erlittenes Traumata erzählen sie immer da gleiche. „Es war überall Wasser, Menschen schrien verzweifelt um Hilfe. Meine ganzen Freunde sind gestorben, Familien aus der Nachbarschaft wurden innerhalb von Sekunden ausgelöscht. Es ist eine Katastrophe. Die Stadt ist am Ende. Dies war eine touristische Stadt, dieses Kapitel ist nun abgeschlossen“, so Ismael Gonçalves Pereira. Hotelbesitzer berichten von Millionenschäden. Obwohl die Regierung mehr als 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau zusagte, wird die Tragödie noch in Jahren zu spüren sein.
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