Das haitianische Gesundheitsministerium hat bekannt gegeben, dass in der Gemeinde Fond Baptiste, etwa 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince, 15 Menschen nach dem Genuss von Methanol gestorben sind. Mehr als 10 Personen wurden mit schweren Vergiftungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
Gesundheitsminister Gabriel Thimothe teilte mit, dass die Opfer am Montag kurz nach dem Trinken eines selbstgemischten Getränkes blind wurden und die Kontrolle in den unteren Extremitäten verloren. Nach kurzer Zeit verstarben sie an Atemnot.
Die Vergiftungssymptome einer Methanolintoxikation verlaufen in drei Phasen. Direkt nach Aufnahme von Methanol zeigt sich wie beim Ethanol ein narkotisches Stadium, die berauschende Wirkung ist jedoch geringer als bei Ethanol. Nach der Latenzphase treten Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, beschleunigte Atmung auf – die Folgen der sich ausbildenden metabolischen Azidose.
Charakteristisch für die dritte Phase, die Azidose, ist die Schädigung von Nerven, insbesondere des Sehnervs (Nervus opticus). Sehstörungen, die wieder zurückgehen können, entstehen zunächst durch Ödeme an der Netzhaut. Die Degeneration des Sehnervs – man spricht in diesem Fall von einer toxischen Optikusneuropathie – führt anschließend zur Erblindung. Der Tod kann als Folge einer Atemlähmung eintreten.
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