Ein ehemaliger Erzbischof in Argentinien wurde wegen sexuellen Mißbrauchs an einem ehemaligen Teilnehmer eines Priesterseminars zu acht Jahren Haft verurteilt.
Richterin Maria Amalia Mascheroni befand mit ihrem Richterspruch den ehemaligen Erzbischof der Provinz Santa Fe, Edgardo Storni, des sexuellen Missbrauchs an dem damaligen Seminaristen Rubén Descalzo im Jahre 2002 für schuldig. Laut Anklage fanden die sexuellen Missbraeuche bereits 1992 das erste Mal statt.
Eduardo Jauchen, Anwalt des verurteilten Erzbischofes, legte gegen das Urteil Berufung ein. In seiner Stellungnahme wies das Gericht zwei weitere Klagen gegen Storni angesichts der überschritten Frist zurück.
Dem Geistlichen wurde vorgeworfen, mindestens 47 junge Männer während eines Priesterseminars sexuell missbraucht zu haben. Edgardo Storni trat deswegen von seinem Amt zurück, betonte aber damals, dass sein Entschluss keinerlei Schuldeingeständnis bedeute. Die Vorwürfe gegen Storni wurden in einem Buch mit dem Titel «Nuestra Santa Madre» erhoben. Die Autorin Olga Wornat schrieb darin, dass der Vatikan schon 1994 Untersuchungen von sexuellen Übergriffen an dem Priesterseminar einleitete, diese aber wegen mangelnder Beweise nicht mehr weiterverfolgt habe.
Da Edgardo Storni 74 Jahre alt ist, darf er die Strafe nach argentinischem Recht in Hausarrest abbüßen.
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