Beim Einsturz eines Hochhauses in Brasilien sind vermutlich mehrere Menschen getötet worden. Wie das brasilien Magazin in einer Eilmeldung berichtete, fiel am Samstagnachmittag Ortszeit im Zentrum der Amazonasmetropole Belém im Norden des Landes ein sich im Bau befindliches 15-stöckiges Gebäude ohne Vorwarnung in sich zusammen. Das Hochhaus begrub zwei Einfamilienhäuser unter sich, mindestens drei Personen wurden verschüttet.
Nach Angaben der Behörden vor Ort handelt es sich bei den vermissten Personen ausschliesslich um Bauarbeiter. Sieben Arbeiter hatten sich nach letzten Meldungen im Gebäude aufgehalten, vier davon konnten sich vor dem Zusammenbruch noch in Sicherheit bringen. Die Militärpolizei sprach hingegen von 15 verschütteten Personen. Ein Hausmeister und eine 67-jährige Anwohnerin wurden verletzt aus einem Nachbargebäude gerettet, beide wurden umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert.
Der Zivilschutz hat neben den eingeleiteten Bergungsmaßnahmen umgehend die Evakuierung zahlreicher Nachbargebäude angeordnet. Ein Nachbargebäude mit 16 Stockwerken wurde bei dem Zusammenbruch beschädigt und ist anscheinend nun akut einsturzgefährdet. Ein Großaufgebot an Feuerwehr und Rettungsdiensten ist im Einsatz, auch das Militär ist inzwischen vor Ort präsent. Die Stromversorgung in der Region ist unterbrochen, das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.
Am späten Nachmittag waren der Gouverneur des Bundesstaates Pará, Simão Jatene und der Bürgermeister von Belém, Duciomar Costa, an die Unglücksstelle gekommen. Zahlreiche anliegende Häuser wurden durch die Schuttmassen beschädigt, auch mehrere Autos wurden unter den Überresten des Gebäudes begraben. Die Unglücksursache ist noch völlig unklar, kurz vor dem Einsturz ging in der Hafenstadt am Atlantischen Ozean ein Gewitter nieder, welches von starken Regenfällen begleitet wurde.
Das Hochhaus wurde nach letzten Informationen des Präsidenten der regionalen Baubehörde CREA ordnungsgemäss genehmigt und von der Immobiliengesellschaft REAL errichtet. Es umfasste zwei Appartements je Stockwerk im Wert von jeweils rund 550.000 Reais (ca. 240.000 Euro) und sollte am Ende 32 Stockwerke umfassen. Anwohner hingegen berichten von zahlreichen Unregelmässigkeiten bei der Errichtung sowie von Anträgen auf einen Baustopp. Hintergründe hierzu sind bislang jedoch nicht bekannt.
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