Die Behörden der Dominikanische Republik haben in den letzten Wochen mehr als 5.000 angeblich undokumentierte Bürger/innen aus Haiti zwangsdeportiert. Augenzeugen berichteten Agência latina press, dass sich dabei unglaubliche Szenen abspielten, welche sie an dunkle Zeiten in Europa erinnerten. Polizei und Angehörige der Streitkräfte durchsuchten Behausungen und warfen die ungeliebten Nachbarn auf ihre Lastwagen, um sie anschliessend an die gemeinsame Landesgrenze zu bringen.
Dies geschah nach offiziellen Regierungsangaben aus Angst vor der Cholera. “Wir unternehmen alle erforderlichen Schritte, um das Ministerium für Gesundheit bei der Eindämmung der Cholera zu unterstützen”, teilte General José Rafael López Santana mit. Der General fügte hinzu, dass es sich bei der Rückführung um eine präventive Maßnahme gegen die Ausbreitung der Cholera handele. Zudem wurde die Überwachung in der Grenzregion verdoppelt.
Inzwischen berichten immer mehr lateinamerikanische Medien, dass sich die Behörden des beliebten Urlaubsparadies auf diese Art und Weise den Menschen aus Haiti entledigen. El Pais titelte in ihrer Online Ausgabe, dass die Repatrierten, obwohl sie gültige Aufenthaltsgenehmigungen hatten, mit Handschellen abgeführt wurden. Viele von ihnen waren vorher erst durch Schmiergeldzahlungen an die dominikanischen Einwanderungsbehörden in das Land gelangt.
Mehrere Hütten von haitianischen Bürgern fielen Brandanschlägen zum Opfer. Mehr als 100 Menschen verloren ihre Unterkunft. Eine Gruppe Dominikaner hatte bereits in den vergangenen Tagen vier kleine Häuser haitianischer Einwanderer niedergebrannt. Der kriminelle Vorgang, bei dem ein haitianischer Junge getötet wurde, ereignete sich in einem Dorf in Altagracia, Provinz Barahona. Die Botschaft der Vereinigten Staaten in der Dominikanischen Republik verurteilte den Tod des haitianischen Kindes durch Bürger des Urlaubsparadieses auf das Schärfste.
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