Am 6. Februar 1996 ist eine Boeing 757-225 der Fluggesellschaft Birgenair 26 Kilometer nordöstlich vom Aeropuerto Gregorio Luperon im domonikanischen Touristenort Puero Plata ins Meer gestürzt. Alle 176 Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben.
Für den Flug war ursprünglich eine Boeing 767 der Fluggesellschaft ALAS Nacionales eingeplant. Wegen eines Defekts wurde diese Maschine jedoch kurzfristig gegen eine auf dem Vorfeld geparkte 757 der Birgenair ausgetauscht. Diese Maschine stand seit 20 Tagen inaktiv auf dem Vorfeld des Aeropuerto Gregorio Luperon. Es wurde später vermutet, dass sich während dieser Standzeit eine Verstopfung an einer derStaudrucksonden gebildet hatte.
Mit Unterstützung des NTSB wurde ein sehr großer Aufwand für die Bergung der Wrackteile, insbesondere des Cockpit Voice Recorders, betrieben. Die in über 2.000 Meter Tiefe gelegenen Trümmer wurde zum Teile mit Hilfe von Tauchrobotern an die Oberfläche geholt. Man beschränkte sich dabei bewusst auf die Wrackteile und beförderte dabei nur zufällig den persönlichen Besitz der Opfer sowie deren Überreste aus der Tiefe. Zwei Jahre nach der Katastrophe wurden auf einer Müllhalde in Puerto Plata zwischen den Wrackteilen, neben verfaulten Reisetaschen, sogar Leichenteile entdeckt.
In einem offiziellen Bericht der Direccion General de Aeronautica Civil der Dominikanischen Republik wurde als wahrscheinliche Unglücksursache das Unvermögen der Flugbesatzung genannt, welche die Aktivierung des Stick Shaker (Knüppelgriffe mit Vibrationsmotor für Warn- und Sensoranzeigen) als unmittelbare Warnung für den Übergang in den überzogenen Flugzustand nicht erkannte und unfähig war, entsprechendeVerfahren zur Behebung dieses Flugzustandes durchzuführen. Vor der Warnung durch den Stick Shaker hatten eine fehlerhafte Anzeige des Anstiegs der Fluggeschwindigkeit und die Warnung für die Überschreitung der maximalen Geschwindigkeit zur Verwirrung der Besatzung geführt.
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