Nach Angaben des kubanischen Verkehrsministeriums sind im vergangenen Jahr bei 106 Zugunglücken 19 Personen gestorben. Insgesamt wurden 149 Menschen verletzt, der Sachschaden betrug fast 2.5 Millionen Dollar.
Die meisten Unfalle ereigneten sich in den Povinzen Ciudad de la Habana, Cienfuegos, Villa Clara und Camagüey. Zunehmende Probleme bei der Eisenbahn bereitet der schlechte Zustand der Geleise, Mangel an qualifiziertem Personal und die Disziplinlosigkeit der Bahnbetreiber. Da die kubanische Eisenbahn chronisch an zu wenig einsatzfähigen Lokomotiven und auch zu wenig fahrtüchtigem Rollmaterial leidet, sind Ausfälle der Züge an der Tagesordnung. Eine Fahrt mit den stählernen Ungetümen wird in Insiderkreisen deshalb auch oft als eines der letzten Abenteuer der heutigen Zeit bezeichnet.
Die kubanische Eisenbahn feierte ihren 173. Geburtstag. Am 19. November 1837 wurde “Kuba Railroad” in Dienst gestellt und war damit die erste Dampfeisenbahnlinie in Lateinamerika. Der größte Teil des heutigen Schienennetzes wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Ferrocarriles Nacionales de Cuba betrieben und ist für viele Reisende ein besonderes Erlebnis. Das Streckennetz mit Normalspur erstreckt sich von Guane (Provinz Pinar del Río) im westlichsten Teil der Insel bis zur Bucht von Guantánamo im Ostteil. Es umfasst ohne Berücksichtigung der Zuckerbahnen rund 4.226 Kilometer, von denen 140 Kilometer elektrifiziert sind.
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