Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter hat zum Abschluss seines dreitägigen Besuches auf Kuba eine Aufhebung des seit Jahrzehnten bestehenden Embargos gegen die Karibikinsel gefordert. In einer Pressekonferenz bezeichnete Präsident Raul Castro seinen Besucher als „ehrlichen Mann“ und beurteilte seinen privaten Besuch als „gut“.
„Wir sollten sofort das US-Handelsembargo beenden“, so Carter. „Ich hoffe für die Zukunft Kubas, dass alle Kubaner völlig frei sind und dass alle Amerikaner völlig frei in dieses Land reisen können“, fügte er hinzu. Der Ex-Präsident gab bekannt, dass er sich mit dem zu 15 Jahren Haft verurteilten US-Unternehmer Alan Gross getroffen habe. „Ich hatte ein sehr gutes Treffen heute Morgen mit Alan Gross. Ich bin überzeugt, dass er unschuldig ist. Ich hoffe, dass die Gerichte der Beschwerde von Gross stattgeben und er aushumanitären Gründen freigesprochen wird“. Der Friedensnobelpreisträger äußerte zudem die Hoffnung, dass US-Präsident Barack Obama als Geste gegenüber der kubanischen Führung fünf wegen Spionage verurteilte Kubaner begnadigen werde.
Während seines Aufenthalts traf sich der ehemalige Präsident mit mehreren Dissidenten, darunter die Menschenrechtsaktivisten Elizardo Sánchez und Oswaldo Payá, der Bloggerin Yoani Sánchez und ihren Mann Reynaldo Escobar. Er sprach auch mit ehemaligen Häftlingen und den Damas de Blanco. Das US-Außenministerium zeigte sich vom Besuch Carters auf der Nachbarinsel der Dominikanischen Republik enttäuscht. „Wir sind enttäuscht, dass er nicht mit Herrn Gross zurückgekehrt ist“, gab Washington bekannt.
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