Zur Erhöhung der Sicherheitsstandards der Reaktoren Angra 1 und 2 am südlichen Küstenabschnitt Rio de Janeiros wird Eletronuclear die Kartierung von Zugangswegen zu den Atomkraftwerken ausweiten und einen Notfallplan für die Evakuierung von Bewohnern und Mitarbeitern und auf dem Seeweg erstellen. In diesem Zusammenhang ist der Bau von zwei Piers vorgesehen, um die schnelle Evakuierung von Bewohnern und Mitarbeitern im Falle einer Katastrophe zu ermöglichen.
Das Vorhaben zum Bau der Ankerplätze befindet sich noch in der Anfangsphase, die Betreiberfirma des Kraftwerks will in den kommenden Tagen externe Berater beauftragen, um den Zustand der Böschungen an den Straßen der Region neu zu bewerten. Innerhalb von vier Monaten kann ein Bericht über eventuell erforderliche neue Sicherungsmaßnahmen vorgelegt und neuralgische Punkte benannt werden. Nach Angaben der Eletronuclear werden diese Böschungen ständig überwacht, insbesondere an der Fernstraße Rio-Santos (BR-101).
Die Entscheidung, durch eine externe Studie die Kartierung des Gebietes zu ergänzen, wurde schon vor Monaten getroffen, jedoch durch die Katastrophe in Fukushima infolge von Erdbeben und Tsunami beschleunigt. Im Falle eines Störfalles in Angra müssen die Straßen als Fluchtwege frei sein, um eine schnelle Abriegelung der Region zu ermöglichen.
„Mit der Kartierung holen wir uns lediglich noch eine Bestätigung von außen für die gesammelten Daten“, so Diogenes Alves Salgado, Leiter der Abteilung Bauwesen der Eletronuclear. „In einem solchen Moment müssen wir die Transparenz erhöhen und totale Sicherheit garantieren.” Zur Erhöhung der Transportkapazitäten für die fast 20.000 Einwohner und Mitarbeiter der potentiell gefährdeten Region will Eletronuclear zwei Piers bauen, über die evakuiert werden kann, falls Straßen blockiert sein sollten.
Das Unternehmen wird Studien in Auftrag geben um die genaue Lage und Größe der Anlegestellen festzulegen. Ein Pier soll am Strand Praia Brava (3 km vom AKW) und eines in der Bucht Baía de Ribeira (ca. 10 km vom Kraftwerk entfernt) gebaut werden. Es gibt noch keine Informationen über den Umfang der Arbeiten, aber bei den Anlegeplätzen wird man ausbaggern müssen, um das Anlegen von Schiffen mit hoher Passagierkapazität zu ermöglichen.
Aufgrund der Katastrophe in Fukushima werden in Brasilien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen beschleunigt umgesetzt, meint der Direktionsassistent der Eletronuclear, Leonam dos Santos Guimarães. „Das Tempo kann beschleunigt werden, weil der Druck der Gesellschaft da ist.” Guimarães betonte, dass die Katastrophe in Japan keine Änderungen des brasilianischen Energieprogramm nach sich ziehen werde, das auch den Bau neuer Atomkraftwerke vorsieht.
Das Unternehmen prüft derzeit den Bau eines kleinen Wasserkraftwerks im Einzugsgebiet der Flüsse Bracuhy und Mambucaba in der Region Angra, die um die Sicherheitseinrichtungen des Atomkraftwerks bei einem Störfall mit Strom versorgen zu können.
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