Bei dem Amoklauf in Rio de Janeiro in Brasilien sind 12 Kinder ums Leben gekommen. Dies erklärte die zuständige Zivilpolizei am Donnerstagabend Ortszeit und korrigierte damit eine kurz zuvor fälschlicherweise veröffentlichte Stellungnahme der Gerichtsmedizin. Diese hatte die Zahl der Opfer mit 13 angegeben. Bei dem Massaker in der Escola Municipal Tasso da Silveira im Stadtteil Realengo im Westen der Metropole sind nach letzten Informationen demnach am Tatort zehn Todesopfer zu beklagen, ein Kind sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Im Laufe des Tage war die Zahl der Opfer von zunächst 15 auf 10 nach unten korrigiert worden, später wurde sie wieder auf 11 angehoben. In den Abendstunden starb zudem noch ein Junge an seinen Verletzungen.
Die Polizei hat nun eine Liste der Opfer veröffentlicht:
1. Karine Chagas de Oliveira, 14 Jahre
2. Rafael Pereira da Silva, 14 Jahre
3. Milena dos Santos Nascimento, 14 Jahre
4. Mariana Rocha de Souza, 12 Jahre
5. Larissa dos Santos Atanázio, (Dokument fehlt noch)
6. Bianca Rocha Tavares, 13 Jahre
7. Luiza Paula da Silveira, 14 Jahre
8. Laryssa Silva Martins, 13 Jahre
9. Géssica Guedes Pereira, (Dokument fehlt noch)
10. Samira Pires Ribeiro, 13 Jahre
11. Noch nicht von der Familie identifiziertes Mädchen
12. Noch nicht von der Familie identifizierter Junge
Als Täter wurde der 23-jährige Wellington Menezes de Oliveira indentifiziert, ein ehemaliger Schüler der städtischen Bildungseinrichtung. Er verschaffte sich unter dem Vorwand, einen Vortrag halten zu wollen, am frühen Vormittag Zutritt zu dem Gebäude und eröffnete in einem Klassensaal im dritten Stock urplötzlich das Feuer. Er war mit zwei Revolvern Kaliber 38 bewaffnet, die er mehrfach nachlud. In die Waffen passen jeweils nur sechs Patronen. Nach letzten Informationen soll er mindestens 30 Schüsse abgefeuert haben, bevor er sich durch einen Kopfschuss das Leben nahm.
Die Tat hatte Oliveira scheinbar detailliert geplant, sogar ein Leichentuch hatte er mitgebracht. Dies kündigte er auch in seinen wirren Abschiedsbrief an, der agência latina press vorliegt: „[..] Diejenigen, die sich um meine Beerdigung kümmern, sollen meine Kleider entfernen, mich baden, abtrocknen und mich nackt in das Laken wickeln, welches sich in diesem Gebäude befindet, in einer Tasche, die ich im ersten Raum im ersten Stock gelassen habe. Nachdem sie mich in das Laken gewickelt haben, dürfen sie mich in den Sarg legen. Wenn es möglich ist, will ich dort beerdigt werden, wo meine Mutter schläft. Meine Mutter heisst Dicéa Menezes de Oliveira und ist auf dem Murundu-Friedhof beerdigt. Ein treuer Anhänger Gottes muss mindestens einmal mein Grab besuchen, er muss während meiner Beerdigung beten und Gott um Vergebung bitten für das, was ich tat. [..]“
In der Schule wurde von den Ermittlungsbeamten inzwischen die beschriebene Tasche gefunden. Zudem stellten die Beamten mindestens sechs “Speeds” sicher, ein Hilfsmittel, in welches die sechs Patronen gesteckt werden, um den Revolver mit einem Handgriff neu zu laden. Mindestens eine der verwendeten Waffen ist nach Polizeiangaben auf einen bereits verstorbenen Mann registriert, dessen Sohn am Donnerstagabend von den Ermittlern verhört worden. Noch ist unklar, wie Oliveira an die Revolver gelangte.
Dass nicht mehr Menschen starben, ist einem in Schulnähe patroullierenden Polizisten zu verdanken. Der von einem angeschossenen Schüler alarmierte Beamte stürmte in die Schule und traf den Schützen im zweiten Stock an. Oliveira richtete die Waffe auf den Beamten, der nach eigenen Angaben sofort schoss. Der Täter fiel am Bein getroffen die Treppe herunter und beging dann durch einen Kopfschuss Selbstmord. Die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff zeigte sich sichtlich schockiert von der Tragödie und hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
Neue Videobilder von einer Überwachungskamera im Schulgebäude zeigen zudem den Täter beim Nachladen einer Waffe sowie in Panik flüchtende Kinder.
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