Bei dem grausamen Schul-Massaker in Rio de Janeiro in Brasilien hat der Amokläufer in zwei Klassensälen mehr als 100 Schüsse aus seinem Revolver abgegeben. Dies berichten übereinstimmend verschiedene brasilianische Medien unter Berufung auf die polizeilichen Ermittlungen. Bei der Bluttat in der „Escola Municipal Tasso da Silveira“ im Stadtteil Realango kamen zwölf Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren ums Leben, weitere elf Schülerinnen und Schüler wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Der Amoklauf des 23-jährigen Wellington Menezes de Oliveira dauerte rund 15 Minuten, bevor er von einem alarmierten Polizisten gestellt und verwundet wurde. Der Täter beginn danach Selbstmord. Zuvor hatte er eiskalt sein detailliert geplantes Massaker durchgeführt. Nach ersten Ermittlungsergebnissen mussten sich die wehrlosen Schüler in einer Ecke des Klassenzimmers aufreihen und wurden vornehmlich durch Kopfschüsse regelrecht hingerichtet.
„Er hat die Mädchen mit Kopfschüssen getötet. Mädchen, die wollte er töten“, zeigt sich der 13-jährige Schüler Mateus gegenüber einem brasilianischen Newsportal überzeugt. „Uns Jungen hat er nur verletzen wollen, mit Schüssen in die Arme oder Beine“ fügt er hinzu und bestätigt sogar ein kurzes Gespräch mit dem Amokläufer. „Er hat mir gesagt, ich solle ruhig sein, dann würde ich nicht sterben. Ich habe dann gebetet und Gott gebeten, mich zu schützen“ so Mateus abschliessend.
Trotz dieser ersten Erkenntnisse bleibt das Motiv der grausamen Tat weiter im Dunkeln. Ermittler fanden die Wohnung des Täters in verwüstetem Zustand vor, der Computer war verkohlt. Darauf dürfte er den wirren Abschiedsbrief geschrieben haben, in dem er Anweisungen für sein Begräbnis hinterlassen hatte. Nachbarn bezeichneten den bei einer Adoptivfamilie aufgewachsenen Mann als verschlossen. Freunde habe er keine gehabt. Ehemalige Schulkameraden erklärten zwischenzeitlich, Wellington sei stets gehänselt worden. Nach Angaben von Familienmitglieder war der Amokläufer früher in psychologischer Behandlung, habe die Therapie jedoch abgebrochen.
Vor der Schule haben Angehörige und Freunde der Opfer inzwischen Blumen und Kerzen aufgestellt. Viele Familien werden psychologisch betreut. Bereits am heutigen Freitag sollen zehn der getöteten Kinder beerdigt werden. Die Stadt setzt Sonderbusse ein, um Mitschüler zu den Friedhöfen zu bringen.
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