In Peru finden am Sonntag (10.04.2011) Präsidentenwahlen statt. Da im Andenstaat Wahlpflicht herrscht, werden knapp 20 Millionen Wähler aus dem In-und Ausland zum Urnengang gerufen. Ollanta Humala, Kandidat der „Allianza Gana“, liegt in letzten Umfragen mit 29 Prozent knapp in Führung und könnte der nächste Präsident werden. Die Entscheidung wird spannend – dürfte aber allerding erst in einer Stichwahl fallen.
Vier Kandidaten haben Chancen am 5. Juni gegen den ehemaligen Oberstleutnant der peruanischen Armee Humala in der Stichwahl anzutreten. Zum einen der frühere Präsident Alejandro Toledo, Keiko Fujimori, die Tochter der früheren Präsidenten Alberto Fujimori, der frühere Wirtschaftsminister der Regierung Toledo, Pedro Pablo Kuczynski und der ehemalige Bürgermeister von Lima, Luis Castañeda. Der amtierende Präsident Alan García, der das Amt des Staatspräsidenten bereits von 1985 bis 1990 ausübte und im Juni 2006 erneut in dieses Amt gewählt wurde, darf laut Verfassung nicht wieder kandidieren.
Peru ist ein Land der Gegensätze. In den letzten Jahren verbuchte die Wirtschaft unter Präsident Alan García ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, welches im Jahr 2010 bei 8,8 Prozent lag. Damit liegt Peru in Lateinamerika an vorderster Stelle. Diese positive Entwicklung, welche ausländische Investoren in Scharen anzieht, ist allerdings nur in den Ballungsräumen des Andenstaates zu beobachte. Auf dem Land herrscht weiterhin Armut. Für den neuen Präsidenten/in wird die Überbrückung der sozialen Kluft zwischen Stadt und Land deshalb zu einer der grössten Herausforderungen werden.
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