In Bolivien lähmt ein erneuter Generalstreik das öffentliche Leben. Gewerkschaften inszenierten bereits den dritten Tag in Folge mehrere Protestmärsche in La Paz und forderten von Präsident Evo Morales höhere Löhne. An den Demonstrationen nahmen unter anderem Vertreter des Gesundheitspersonals, Lehrer, Bergleute und Mitarbeiter der staatlichen Universitäten teil. Mehrere Straßen wurden blockiert, rund um das Regierungsgebäude explodierten immer wieder kleinere Sprengladungen.
Der Generalstreik wurde von der Central Obrera Boliviana (COB) organisiert, die Demonstranten forderten lauthals eine allgemeine Lohnerhöhung von über zehn Prozent. Die letzte von Präsident Morales verordnete Lohnerhöhung betraf laut Angaben der COB nur vier staatlichen Universitäten, einige Krankenhäuser und Schulen. Die Polizei war um den Regierungssitz stationiert und vertrieb die Demonstranten immer wieder mit Tränengas.
Mit einem Generalstreik protestieren in Bolivien bereits vor Wochen zehntausende Menschen gegen den Preisanstieg. Die Demonstranten forderten Staatschef Evo Morales auf, gegen die galoppierenden Preise vorzugehen. Die Regierung von Evo Morales hatte aufgrund der Proteste eine zehnprozentige Lohnerhöhung auf Grundlage des gesetzlichen Mindestlohnes für mehr als 22.000 Beamte genehmigt, sowie den nationalen Mindestlohn um 20 Prozent angehoben.
Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos ist die Unterstützung für Evo Morales im Land auf 32% gesunken, gleichzeitig stieg die Zahl der Bolivianer/innen, welche die Politik ihres Präsidenten missbilligen, von 56 auf 63%.
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