In El Salvador wurden in den vergangenen Jahren täglich durchschnittlich über acht Personen erpresst. Dies geht aus einem Bericht des Generalstaatsanwalts des zentralamerikanischen Landes hervor. Demnach sollen zwischen 2006 und dem 10. April 2011 insgesamt 16.795 Anzeigen bei den Polizeibehörden des Landes eingegangen sein, was einen Tagesschnitt von 8,3 ergebe.
Erpressung liege damit auf Rang 4 der verübten Verbrechen nach Körperverletzung, Raub und Diebstahl, so der Bericht weiter. Die Aufklärungsquote sei jedoch erfolgreich, durchschnittlich wären täglich 5,4 Festnahmen bei diesem Delikt verzeichnet worden. Allerdings weist die Staatsanwaltschaft in ihrer Veröffentlichung auch auf eine hohe Dunkelziffer hin. „Es dürfte Hunderte von Fällen geben, die nicht angezeigt werden, bei denen die Opfer zahlen und aus Angst vor Vergeltung schweigen“ so der Bericht wörtlich.
Am häufigsten treten nach den jüngsten Auswertungen Erpressungen in der Hauptstadt San Salvador auf, gefolgt von den Regionen rund um San Miguel, Usulután und Santa Ana. Dabei sei auch festzustellen, dass bei 70 Prozent aller Fälle es sich um einmalige Geldforderungen in Höhe von 100 bis 5.000 Dollar ginge. Bei den restlichen Fällen allerdings handele es sich um Schutzgeldzahlungen gegenüber Geschäftsinhabern und Unternehmern. Hier würden Summen von 5, 50 oder 100 Dollar wöchentlich gefordert.
Aus dem nun veröffentlichten Bericht ist zudem zu entnehmen, dass rund 60 Prozent aller Erpressungen aus den Gefängnissen des Landes heraus veranlasst würden. Dies sei besonders dort festzustellen, wo bekannte Anführer diverser Banden inhaftiert seien. Sie dürften die wahren Haupttäter der Verbrechen sein.
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