Mit einer bewegenden Trauerfeier haben sich die Leitung der katholischen Universität Andrés Bello in Caracas und zahlreiche Studienkollegen von dem am Ostersonntag in Venezuela erschossenen Bremer Studenten Ruzbeh Ahmadi verabschiedet. Direktor José Virtuoso zeigte sich laut lokalen Medienberichten sichtlich bewegt, aber auch zornig über die zunehmende Gewalt in seinem Land.
„Als Universität müssen wir erneut gegen diese brutale Tat protestieren. Ruzbeh war ein junger Mann, der mit all seinen Träumen in unser Land kam und es mit in den schönsten Erinnerungen wieder verlassen wollte. Wir drücken unser grösstes Mitgefühl aus und hier vor Gott fordern wir Gerechtigkeit“ so Virtuosa während der rund halbstündigen Totenmesse im Bestattungsinstitut Las Palos Grandes in der venezolanischen Hauptstadt.
Ahmadi hatte die Osterfeiertage in Chichiriviche in der Gemeinde Monseñor Iturriza im Bundesstaat Falcon im Norden des Landes verbracht. Das Dorf am karibischen Meer ist für seine traumhaften Strände berühmt und dementsprechend bei Touristen sehr beliebt. Der 26-jährige Deutsche befand sich am Ostersonntag in einem Schnellimbiss, als dort zwei Männer in Streit gerieten. Einer holte während der Auseinandersetzung eine Waffe aus dem Auto und richtete den anderen mit zwei Kopfschüssen hin. Danach zielte er wahllos auf die anwesende Gruppe von Urlaubern, darunter war auch der Bremer Student.
Der Austauschstudent iranischer Herkunft, der seit September 2010 in der Hauptstadt Unternehmensführung studierte, wurde von zwei Kugeln getroffen und lebensgefährlich sowohl im Unterleib als auch an der Halsschlagader verletzt. Trotz zweier Notoperationen verstarb er am Montag in einem Krankenhaus in Valencia im Bundesstaat Carabobo. Weitere vier Personen wurden bei den Schiesserei ebenfalls verletzt. Diese konnten inzwischen einige Hinweise über den noch flüchtigen Täter liefern, von denen sich die Polizei eine mögliche Identifizierung erhofft. Letzten Informationen zufolge soll es sich ebenfalls um einen Urlauber und nicht um einen dortigen Bewohner handeln.
Nach der Trauerfeier wurde der Leichnam an die deutsche Botschaft übergeben, die Rückführung der sterblichen Überreste nach Deutschland soll zeitnah erfolgen.
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