Nur zwei Tage nach der Einführung des neuen Protokolls zur Verfolgung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche Chiles sind die ersten Vorwürfe eingereicht worden. Dies bestätigte der Sprecher der nationalen Bischofskonferenz, Jaime Coiro.
Demnach hätten zwei Personen, die zum Zeitpunkt der Taten minderjährig gewesen seien, entsprechende Anschuldigungen über die Webseite iglesia.cl eingereicht. Die Vorwürfe werden nun an die zuständigen Diözesen zur Überprüfung weitergeleitet. „Ich kann ihnen nicht mehr mitteilen, aber die Anzeigen wurden von Leuten erhoben, die ihren Namen, Nachnamen, Emailadresse bis hin zu Wohnort und Handynummer mitgeteilt haben“ so Coiro in einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Derzeit konstituiert die katholische Kirche des Landes einen nationalen Rat zu Vorbeugung von sexuellem Missbrauch Minderjähriger. Vorsitz führt der Bischof von Rancagua, Monseñor Alejandro Goic. Dieser bat zunächst um verantwortungsvollen Umgang mit möglichen neuen Anschuldigungen.
„Die öffentliche Meinung ist aufgebracht, aber wir wollen keine Hexenjagd veranstalten mit voreiligen Anschuldigungen. Man erwartet, dass die Gerüchte begründet sind und wahre Anschuldigungen an die zuständige Diözese weitergeleitet werden oder die, welche wir erhalten, zunächst ebenfalls an die Diözese [zur Überprüfung] weitergeleitet werden“ so Goic. Der neugegründete Rat werde am 10. Mai erneut zusammentreffen und dann Anschuldigungen und weitere Informationen zu möglichen Missbrauchsfällen veröffentlichen, die bis dato die Kirche in Chile erreicht habe.
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