Mit Gottesdiensten und anderen Feierlichkeiten haben in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern die Vorbereitungen zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. begonnen. Vor allem in Mexiko fiebern die Gläubigen dem denkwürdigen Ereignis entgegen. Kein anderes Land hat der Pontifex auf seinen Reisen nach Lateinamerika häufiger besucht, zudem liegt Mexiko nach Polen und Frankreich auf Rang 3 der Auslandsreisen des beliebten Oberhaupts der katholischen Kirche.
Mexikanische Kirchenvertreter wollen daher am Sonntag (01. Mai) eine entsprechende Gedenktafel für fünf Besuche des Papstes enthüllen. In der Basilika von Guadeloupe wird desweiteren eine Ausstellung mit Reliquien eröffnet, die Jugend wird zudem in der Nacht zum Sonntag eine Mahnwache abhalten. Die Seligsprechung des Vatikans wird anschliessend auf Grossbildleinwänden zu sehen sein.
Neben Mexiko besuchte Papst Johannes Paul II zudem viermal Brasilien, in der Dominikanischen Republik und Guatemala war er dreimal zu Gast, Argentinien, Nicaragua, El Salvador, Peru und Venezuela waren je zweimal Ziel seiner Lateinamerikareisen. Insgesamt hat der Pontifex 18 seiner 104 Auslandreisen dem Subkontinenten gewidmet, in 26 Ländern Süd- und Mittelamerikas und der Karibik wurde er von den Gläubigen gefeiert.
In Ecuador hat die Kirche zahlreiche Messen angekündigt, zudem wurde in einem Park in der Hauptstadt Quito eine grosse Bühne aufgebaut, auch hier können die Menschen die Seligsprechung live über Leinwände verfolgen.
In Bolivien, wo Johannes Paul II. einmal zu Gast war, erscheint ein bereits erstmalig 1988 veröffentlichtes Buch mit Äusserungen des Papstes in einer Neuauflage, zudem wird in der Kathedrale von La Paz eine Messe abgehalten.
In Kolumbien hingegen wurden die Feierlichkeiten auf den Juli verschoben. In diesem Monat im Jahr 1986 besuchte Papst Johannes Paul II. das südamerikanische Land, dann soll eine 2,8 Meter hohe Bronzestatue enthüllt und eingeweiht werden.
In Venezuela ehren die Menschen das Lebenswerk des Pontifex mit einer Sonntagsmesse auf dem Plaza Brion in der Hauptstadt Caracas. Auch hier soll eine Büste den Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Chile besuchte das Oberhaupt der katholischen Kirche während der Militärdiktatur von Augusto Pinochet. Der Erzbischof der Hauptstadt Santiago hat für den Tag der Seligsprechung in die Kathedrale zur einer Messe eingeladen.
In Guatemala können die Gläubigen am Samstagabend zunächst eine DVD über die letzten beiden Besuchen des Papstes auf einer grossen Leinwand verfolgen, für den Sonntag ist eine Prozession in der Hauptstadt mit anschliessender Messe vorgesehen.
In Brasilien wird zu Ehren des Ereignisses im fernen Rom am 01. Mai im bekannten Wallfahrtsort in Aparecida ebenfalls eine Ausstellung über Leben und Wirken des Pontifex eröffnet. Für die Messe am Sonntag rechnen die Verantwortlichen mit rund 62.000 Besuchern, bereits am Samstag kamen über 40.000 Gläubige in die Kleinstadt im Hinterland von São Paulo.
Zahlreiche Staats- und Regierungschef aus aller Welt werden zudem zur Seligsprechung im Vatikan erwartet. Aus Lateinamerika haben sich der mexikanische Staatspräsident Felipe Calderon und sein Amtskollege Porfirio Lobo aus Honduras angekündigt. Die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff ist aus Termingründen verhindert, stattdessen nimmt Vize-Präsident Michel Temer an den Feierlichkeiten teil.
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