Cholera und Tourismus: Informationspolitik der Dominikanischen Republik

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Datum: 17. Mai 2011
Uhrzeit: 05:14 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Vorwurf der bewussten Verheimlichung

Nachdem in mehreren Slums der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo die Cholera ausgebrochen ist, werfen die Bewohner in den Elendsvierteln der Regierung Verschleierungstaktik vor. Bereits in der Vergangenheit wiesen internationale Organisationen sowie der Vizepräsident der dominikanische Ärztekammer (CMD), Clement Terrero, darauf hin, dass das Ministerium für öffentliche Gesundheit Fälle von Cholera bewusst verheimlicht. Nach ihren Worten entsprechen die Statistiken im beliebten Urlaubsgebiet nicht der Wahrheit und stimmen nicht mit der tatsächlichen Anzahl der Fälle überein.

Die Dominikanische Republik ist vom Tourismus abhängig und generiert einen Jahresumsatz von über 4 Milliarden US-Dollar. Gesundheitsminister Bautista Rojas Gomez erklärte in der Vergangenheit, dass andere Länder die momentane Situation ausnutzen und den Ruf des Landes schädigen. Die DomRep verlässt sich seit 30 Jahren zunehmend auf Einnahmen aus dem Fremdenverkehr. Die Einnahmen stiegen von 173 Millionen im Jahr 1980 auf nunmehr 4 Milliarden Dollar. Etwa 60% der Arbeitnehmer des Landes sind in diesem Dienstleistungssektor beschäftigt.

Als die Seuche in der Hauptstadt ausbrach, berichteten lokale Medien von bis zu acht Toten. Kurz nach der Bekanntgabe wiegelte die Regierung ab, Medienberichte waren nicht mehr über Internet abrufbar. Angesicht des tatsächlichen Ausmaßes mussten die Behörden nun zurückrudern. Dutzende von Ärzten streiften am gestrigen Montag (16.) auf der Suche nach mutmaßlichen Fällen von Cholera durch die Slums der dominikanischen Hauptstadt. Laut dem Gesundheitsministerium besteht für La Ciénaga und 16 weiteren Elendsvierteln “Höchste Alarmbereitschaft”. Aufgrund des Ausbruchs der Seuche schickte das Gesundheitsministerium mehrere mobile Kliniken in das Gebiet, Helfer verteilten Hygieneartikel und Chlor-Tabletten.

 

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