Die Zeit der Kontemplation bringt es mit sich, dass ganze Bücher gelesen werden. Zuletzt hatte ich das Buch „Calculating God“ von Robert Sawyer in der Hand. Echte Science-Fiction-Belletristik, aber gar nicht verkehrt als Stimmungsverstärker auf meinem Balkon mit Blick über Port-au-Prince und die Bucht. Die Kindle-Bibliothek hält sicher noch viele weitere Überraschungen bereit, allerdings ist es jetzt wieder Zeit für ernsthaftes.
Mit Blick über die Landkarten und durch die Diskussionen mit unserer Vermieterin, den Nachbarn, und zuletzt Otto, dem Auswanderer, haben wir die Suche nach Startplätzen für das Paragliding auf drei wesentliche Gebiete eingegrenzt. Otto hat Recht. Die Straßen im Landesinnern von Haiti sind nicht so zahlreich wie in den Alpen oder im Australischen Outback und auch nicht so dicht befahren. Für den Anfang wollen wir uns also auf die Berge konzentrieren, die dicht am Meer liegen, die schön angeströmt werden und Soaringmöglichkeiten bieten.
Den ersten Spot vermuten wir an der Küste von Jacmel. Dorthin sind es drei Stunden Fahrt von Port-au-Prince. Nicht weil die Strecke so weit ist, sondern weil die Straßen vollkommen ruiniert sind. Die Straße wurde 1972 von den Franzosen hinterlassen. Wir kennen die Straßenbaukünste der Franzosen aus unseren früheren Frankreichurlauben und sind nicht überrascht.
Einen weiteren Spot vermute ich im Norden von Port-au-Prince. Die Chaine des Matheux zieht sich der Plaine du Cul de Sac bis ganz in den Westen der Bucht von Port-au-Prince und wird vom meist herrschenden Südwestwind angeströmt. Die Berge sind von hier aus unheimlich gut zu sehen und ich werde immer ungeduldiger, endlich dorthin zu fahren. Otto hat dort auch schon einmal einen Deltasegler fliegen gesehen. Und die Strände sollen da sauschön sein.
Ein weiterer ganz besonderer Spot könnte im Landesinneren ganz im Norden liegen. Die früheren haitianischen Herrscher zur Zeit Napoleons (Christophe Henri) waren nicht weniger größenwahnsinnig als ihre Europäischen Kollegen (von denen hatten sie’s ja auch gelernt). Und so ließ sich der Kaiser von Haiti einige Schlösser und Burgen bauen, die heute die Sightseeingattraktionen in Haiti darstellen sollten, so es denn Touristen gäbe. Nicht weit von Sans-Soucis liegt die Burg „La Citadelle“, ganz oben, mit viel Gras drum herum. Dort im Norden, in der Region von Cap Haitien, wollen wir fliegen gehen. Ich glaube wir haben einen Plan!!
Hat er denn keine anderen Sorgen als das Fliegen?
DIE MENSCHEN IN HAITI BENÖTIGEN DRINGEND HILFE, UM AUS IHRER SCHRECKLICHEN UND UNVERSCHULDETEN SITUATION HERAUS ZU KOMMEN!!!!
Fliegen Sie weiter mit Ihren Gedanken::::. HaitiCare hilft derweil – effektiv und nachhaltig – und dass schon seit fast zwei Jahrzehnten! Liebe Grüße von Michael Kaasch – Gründer von HaitiCare e.V. (www.haiticare.deI)