In Brasilien sind am Dienstag zwei Umweltschützer brutal ermordet worden. Bei den Opfern handelt es sich um Maria do Espírito Santo da Silva und ihren Ehemann José Claudio Ribeiro da Silva. Beide leiteten das Projekt Agroextrativista Praialta-Piranheira, welches sich der nachhaltigen Nutzung des entsprechenden Schutzgebietes im Bundesstaat Pará im Norden des Landes verschrieben hatte.
Das Ehepaar wurde am Morgen rund 50 Kilometer von der Gemeinde Nova Ipixuna im Südosten des Bundesstaates tot aufgefunden. Über die Tatumstände ist bislang wenig bekannt, Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat daher die Bundespolizei mit den Ermittlungen beauftragt. Nach letzten Erkenntnissen sollen beide an einer Brücke von einer Gruppe bewaffneter Männer aufgehalten worden sein. Noch an Ort und Stelle seien beide durch zahlreiche Schüsse regelrecht hingerichtet worden.
Bereits seit 2008 soll das Ehepaar Morddrohungen erhalten haben. Diese seien von Holzfällern ausgegangen, die es auf zahlreiche Baumarten in der Region abgesehen hätten. Nachts seien Unbekannte um das Haus geschlichen oder hätten zur Einschüchterung Schüsse in die Luft abgegeben. Auch Tiere seien vom Hof verschwunden. Beide lebten seit fast einem Vierteljahrhundert in der Region, zuletzt hatten sie zahlreiche illegale Rodungen in dem Gebiet zur Anzeige gebracht.
Das Projekt Assentamento Agroextrativista (PAEX) Praialta Piranheira besteht seit 1997 und befindet sich entlang des Stausees des Wasserkraftwerkes Tucuruí. 500 Familien bewirtschaften dort eine Fläche von rund 22.000 Hektar, wovon 80 Prozent nicht angetastet werden und aus naturbelassenem Regenwald bestehen. Unter anderem sichern der Anbau zur Produktion von Pflanzenölen sowie für die Region typische Früchte wie Acaí und Cupaçu das Einkommen der dortigen Bevölkerung.
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