Der ehemalige honduranische Präsident Manuel Zelaya ist am Samstag (28.) aus dem Exil in sein Heimatland zurückgekehrt. Auf dem internationalen Flughafen von Tegucigalpa wurde er von Anhängern begeistert empfangen. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich der am 28. Juni durch einen vom Militär ausgeführten Putsch gestürzte Ex-Präsident „voll mit Optimismus“.
Die letzten 16 Monaten hatte der 58-jährige in der Dominikanischen Republik im Exil gelebt. Erst am vergangenen Sonntag (22.) hatten er und der amtierende Staatspräsident Poriforio Lobo unter der Vermittlung des kolumbianischen Staatsoberhauptes Juan Manuel Santos eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die uneingeschränkte Rückkehr Zelayas nach Honduras erlaubte. Zuvor hatte der oberste Gerichtshof sämtliche Anklagen wegen angeblichem Machtmissbrauch und Wahlbetrugs aufgehoben.
Zelaya war damals in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von Militärs aus dem Schlaf gerissen und ins Ausland deportiert worden. Später kehrte er heimlich zurück und suchte für fast vier Monate Zuflucht in der brasilianischen Botschaft. Nach internationalen Vermittlungen durfte er im Dezember 2009 unter diplomatischen Schutz erneut ausreisen. Seitdem lebte er auf der Karibikinsel, von der er am Freitag nach Nicaragua aufgebrochen war, um am Samstag in seine Heimat zurückzukehren.
Mit der Rückkehr Zelayas wird nun das arme zentralamerikanische Land wieder in die Organisation Amerikanischer Staaten OAS aufgenommen, aus welcher es nach dem Putsch ausgeschlossen wurde. Zudem versprach der rechtsgerichtete Amtsinhaber, die Partei des Ex-Präsidenten wieder bei kommenden Wahlen zuzulassen. Auslöser der widerrechtlichen Entmachtung war der Versuch Zelayas gewesen, über eine angestrebte Verfassungsänderung die Kandidatur für eine zweite Amtszeit zu erreichen. In Honduras ist wie in einigen anderen lateinamerikanischen Ländern das Amt des Staatspräsidenten auf eine Legislaturperiode begrenzt.
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