Die Gesundheitsstatistiken in den indigenen Gemeinden in Lateinamerika sind alarmierend, berichtete die UN am Donnerstag. In einem Bericht wies sie besonders aus das hohe Niveau der Unterernährung, Kindersterblichkeit sowie einen hohen Anteil von Krebserkrankungen innerhalb der Bevölkerung hin.
Diskriminierung, Armut und fehlender Zugang zur traditionellen Medizin stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der indigenen Völker in Lateinamerika dar, teilte die UN in ihrem Bericht mit.
Die Studie, die erste im Auftrag des internationalen Gremiums über die allgemeine Situation der indigenen Völker in der Welt, stellt fest, dass bei den 370 Millionen Indigenas weltweit „ein unverhältnismäßig hoher Anteil an Armen, Analphabeten und Arbeitslosen auftritt“.
„Indigene Völker leiden unter historischen Ungerechtigkeiten, wie Kolonialisierung, den Verlust ihrer Ländereien und Ressourcen, Unterdrückung und Diskriminierung.“
Laut dem Bericht hat ein Indigener in Paraguay eine 7.9 mal höhere Wahrscheinlichkeit arm zu werden wie der Rest der Bevölkerung. In Panama 5.9 mal, 3,3 mal in Mexiko und das 2.8-fache in Guatemala. Darüber hinaus wurden viele indigene Gemeinden Opfer von internen Konflikten. Besonders in Kolumbien wurden in den letzten drei Jahrzehnten zehntausende von ihnen von ihrem angestammten Land vertrieben.
Die Autoren der Studie führen die „alarmierende gesundheitliche Situation“ der indigenen Völker auf den allgemein mangelnden Zugang zu einer angemessenen Ernährung oder einer Krankenversicherung zurück.
Dies erkläre, weshalb die durchschnittliche Lebenserwartung eines Indigenen rund 20 Jahre weniger beträgt als die der übrigen Bevölkerung der Welt, die hohe Säuglings-und Müttersterblichkeit, eine übermässig hohe Rate von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, HIV/ AIDS oder Tuberkulose.
In Lateinamerika ist die Säuglingssterblichkeit in den indigenen Gemeinden rund 70% höher als beim Rest der Bevölkerung. Die Krebsrate bei der indigenen Bevölkerung in Ecuador ist dreißig Mal höher als der nationale Durchschnitt.
In Honduras sind 95% der indigenen Honduraner unter 14 Jahren unterernährt. Eine weitere „ernste Gefahr“ ist die Vertreibung der indigenen Völker von ihrem Land und Territorien, was sehr oft aus wirtschaftlichen Gründen geschieht.
„Wenn die indigenen Völker vertrieben werden, versuchen sie ihre Rechte zu verteidigen. In den meisten Fällen erleiden sie dann Folter, Inhaftierung, die in einigen Fällen sogar zum Tod führen“, so der Bericht.
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