Durch die starken Regenfälle der letzten Tage ist in der Dominikanischen Republik und Haiti der Lago Azuéi über die Ufer getreten, die niedrig gelegenen Gebiete um mehrere Dörfer in der Nähe von Thomazeau, einer Stadt nordöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince, wurden regelrecht geflutet. Nach Berichten internationaler Hilfsorganisation mussten in Haiti bereits hunderte Menschen evakuiert werden, bisher gab es mindestens 23Todesopfer. Laut UN-Sprecherin Elaine Nabaa könnte der Pegel des Sees in den nächsten Tagen noch steigen, weitere 1.000 Menschen müssten evakuiert werden.
Die Karibikinsel Hispaniola ist voller Grabenbrüche. Der grösste, die Cul-de-Sac-Depression, befindet sich auf der haïtianischen Seite und die Enriquillo-Senke mit Lago Enriquillo (Indianername Hagueygagon) auf der dominikanischen Seite. Sie sind die grössten Seen des jeweiligen Landes und bestehen aus Salzwasser. Man nennt den Hoya de Enriquillo auch “Hispaniolisches Rift Valley”, wie man den Ostafrikanischen Graben bezeichnet.
Der haîtianische Azüey-See ist 29 km lang, bis zu 10 km breit und bedeckt 170 km². Es sollen hier immer noch 100 Arten von Wasservögeln leben, Flamingos und Amerikanische Krokodile. Der Hagueygagon-See oder Lago Enriquillo ist sogar 42 km lang, bis zu 12 km breit und bedeckt 265 km².
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