Fall Battista: Sohn eines Opfers fordert Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien

Datum: 09. Juni 2011
Uhrzeit: 09:44 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Gang vor den Internationalen Gerichtshof angekündigt

Nachdem Brasiliens Oberster Gerichtshof eine Auslieferung des früheren italienischen Linksextremisten Cesare Battisti nach Italien abgelehnt und seine sofortige Freilassung angeordnet hat, forderte Bruno Berardi, Sohn des durch die Roten Brigaden 1978 ermordeten Rosario Berardi die italienische Regierung auf, die in Brasilien stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zu boykottieren. Die italienische Regierung kritisierte die Freilassung bereits in scharfer Form und kündigte einen Gang vor den Internationalen Gerichtshof an.

Die Richter bestätigten damit eine Entscheidung von Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva von Ende 2010. In seiner letzten Amtshandlung hatte er eine Überstellung Battistis, der nach jahrelanger Flucht 2007 in Brasilien festgenommen wurde, nach Italien abgelehnt und damit eine diplomatische Krise zwischen beiden Ländern ausgelöst.

„Die italienische Regierung muss die Beteiligung der Azzurris an der Weltmeisterschaft 2014 und ähnlichen Veranstaltungen absagen. Ebenfalls sollte unser Land sämtliche Wirtschaftsbeziehungen mit dieser Nation einstellen“, so Berardi in einem Interview mit der italienischen Presse. In einer Umfrage der Online-Ausgabe der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ teilten insgesamt 80% der Internet-Nutzer den Vorschlag Berardis zum Boykott der Weltmeisterschaft 2014.

Der Generalsekretär der Union der italienischen Polizei, Franco Maccari, forderte ebenfalls einen Stopp der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern. „Die wirtschaftlichen Beziehungen müssen sofort eingestellt werden. Brasilien ist ein Land, welches nicht die Morde an unschuldigen Opfer eines anderen Staates akzeptiert“ gab Maccari bekannt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin de sa vieira

    Die brasilianische Entscheidung war rechtsstaatlich einwandfrei und muß von Italien hingenommen werden! Brasilien hat in Italien immer noch einen Alliertenstatus und übrigens auch in Deutschland! Die italienischen Politiker sollten vorsichtig mit Ihren Handlungen sein! Brasilien hat nach internationalem Recht und den Alliertenverträgen immer noch das Recht Truppen nach Italien zu versenden, um seine nationale Sicherheit zu garatieren und die Italiener in Ihre Grenzen zu verweisen. Keiner könnte dies unterbinden! Nicht einmal die USA! Sie würden sonst einen dritten Weltkrieg anfangen, denn dann wären alle bestehenden Verträge ( Alliertenverträge, der deutsche Einigungsvertrag, Rechtsabkommen u.s.w.) gebrochen und China und Rußland würden sich dann auch einmischen, um Ihre Rechte zu garantieren und bestehende Verträge mit Brasilien und dem Mercosur zu erfüllen! Dies wäre dann ein Krieg der Schwellenländer gegen Teile der Nato! Ich glaube aber eher das die Nato so gut organisiert ist, daß man den Lüstling aus Italien mal in seine Schranken verweist. Soll er mal seine Bungapartys feiern und nicht Politik machen! Ob Batisti nun ein Mörder ist oder auch nicht, wurde ja nicht bewiesen! In Brasilien wurde er deshalb auch freigesprochen! Ohne Beweise kann man eben auch einen in Italien politisch unbeliebten Mann nicht einsperren und auch in Brasilien hat jeder das Recht auf politisches Asyl wie in jedem anderem Rechtsstaat auch!

  2. 2
    da Silva

    Ist das Naivität oder Arroganz von Italien, wenn die meinen, Brasilien werde was besonderes verlieren, wenn die italienern die WM2014 boykottieren?
    Die italienern leben unter Berlusconis Diktatur und wollen in Brasilien was zu sagen haben…Unglaublich!

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