In Kolumbien sind in einem Dorf hunderte Frauen aufgrund einer desaströsen Zufahrtsstrasse in einen Sex-Streik getreten. Mit ihrer „Politik der geschlossenen Beine“ wollen die Ehefrauen und Mütter ein stärkeres Engagement ihrer Männer zu Beseitigung des Problems erzwingen. Nach lokalen Medienberichten haben sich mittlerweile rund 300 Frauen der Aktion angeschlossen.
Der kleine Ort Junín im Departemento Cundinamarca im Zentrum Kolumbiens ist nur über eine einzige Strasse zu erreichen, die faktisch nicht mehr zu befahren ist. Der Ort lebt vornehmlich vom Fischfang, der Landwirtschaft und einigen in der Region ansässigen Minenbetriebe. Für die rund 57 Kilometer zur nächsten Stadt benötigt man über die löcherige und in weiten Teilen unterspülte Schotterpiste derzeit allerdings etwa 10 Stunden. Laut den Initiatorinnen sind vor allem schwere Unwetter, Korruption und das Versagen der Politiker für die unzumutbare Verkehrsanbindung verantwortlich.
Die Frauen wollen sich daher ihren Männern verweigern, bis diese sich bei den Verantwortlichen für eine Verbesserung der Situation einsetzen und gleichzeitig bei den erforderlichen Baumassnahmen mithelfen. Diese wiederum versuchen den Sex-Streik schnellstmöglich mit einer anderen ungewöhnlichen Massnahme zu beenden. Einige sind kurzerhand in einen Hungerstreik getreten, um den Forderungen der Frauen Nachdruck zu verleihen und gleichzeitig ihre Frauen wieder gütlich zu stimmen.
Dies jedoch wollen ihre Aktion auf unbestimmte Zeit fortsetzen. „Unsere Politik der geschlossenen Beine ist eine neue Form unseres friedlichen Protestes, denn dies erregt Aufsehen bezüglich unserer Misere“ so Marisol Silva, eine der Initiatorinnen der Aktion. Ihrer Aussage nach haben die Männer in dem abgeschiedenen Ort nur wenig Freizeitgestaltung. Neben Fussball und Tanzveranstaltungen sei dies eben vornehmlich der Sex.
Leider kein Kommentar vorhanden!