Eine Gruppe von Wissenschaftern unter der Leitung des US-Antropologen Payson Sheets entdeckte in Joya de Cerén unter einer fünf Meter dicken Schicht aus vulkanischen Ablagerungen bemerkenswert gut erhaltene Reste von Maiskulturen, Baumstämmen und Furchen. Sie verschwanden etwa 630 nach Christus nach einem Vulkanausbruch unter einer Schicht aus Asche und Lava.
Die Überreste wurden nach dreiwöchtiger Grabungszeit von Wissenschaftern und Studenten der Universität von Colorado in Joya de Cerén freigelegt. Joya de Cerén, 50 km westlich von San Salvador gelegen, ist eine wichtige Fundstätte, welche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Sheets spielte schon 1976 eine wichtige Rolle bei den ersten Ausgrabungen, nachdem eine Baufirma zufällig auf Siedlungsreste gestoßen war. Die aktuellen Funde ermöglichen Erkenntnisse über die Zerstörung dieser Siedlung durch einen Vulkanausbruch. Laut Sheets hatte diese etwa 100 bis 200 Einwohner und wurde im August 630 nach Christus durch einen Ausbruch des nahe gelegenen Vulkans Loma Caldera zerstört. Die Eruption dauerte mindestens eine Woche.
Die Eruption überraschte die Bewohner unmittelbar nach dem Abendessen. Die Bewohner ließen offenbar alles zurück und konnten fliehen, so dass man keine Überreste von Opfern fand. Die jetzt gefundenen Maiskolben legen den Schluss nahe, dass der Ausbruch im August erfolgte, da dies die Reifezeit des Maises ist.Bei den Ausgrabungen konnte man auch Reste von Adobehäusern, Messer, Mahlsteine sowie wie Gefäße mit Resten von Bohnen, Chilis und Kakao freilegen.
Die Region wurde nach Ansicht von Wissenschaftern der Universität von San Salvador von mindestens zwei ethnischen Gruppen besiedelt, u.a. in der letzten 800-9oo Jahren von den Pipilen. Für deren Ernährung spielte neben dem Mais auch Yuca eine wichtige Rolle.
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