Anschließend erfolgt eine Hommage an die kindliche Fantasie. Die jungen Protagonisten aus den zahlreichen öffentlichen Schulen der Stadt werden in den Farben Weiß, Grün, Gelb und Blau auftreten – getreu den Farben der brasilianischen Nationalflagge. Und natürlich darf auch das Maskottchen der Spiele nicht fehlen, der Superathlet Arion. Seine Mission ist es, die Menschen auf das große Ziel der Militärweltspiele einzuschwören: den Frieden zwischen den Länder durch den sportlichen Wettkampf zu fördern.
Dass Rio de Janeiro sich alle Mühe gibt, den Wettkämpfen einen zivilen Charakter zu verleihen, dürften die Zuschauer bereits bei der Eröffnungsveranstaltung bemerken. Mit Pelé wurde eine weltweit bekannte Sportlegende gewonnen, welche die Fackel die letzten Meter bis zum Anzünden des „olympischen Feuers“ trägt. Der Jahrhundertsportler sei ausgewählt worden, da er die Fußball-Nationalmannschaft der brasilianischen Streitkräfte vertrete, so die Begründung der Organisatoren. Denn dort habe er zu Beginn seiner Karriere ebenfalls gespielt.
Musikalisch umrahmt wird der Einzug der Athleten mit ihren jeweiligen Nationalflaggen durch bekannte Musikgrößen Brasiliens. So hat nicht nur die populäre Gruppe Paralamas do Sucesso ihr Kommen angekündigt, auch die nationalen Sambastars Alcione, Dudu Nobre, Jorge Aragão und Diogo Nogueira sollen das Publikum während der rund fünf Stunden unterhalten. Über eine in der Nähe der Bühne errichtete 200 Quadratmeter große Leinwand können die Zuschauer dabei alle Einzelheiten der Show mitverfolgen.
Selbstverständlich ist auch Deutschland durch Sportler der Bundeswehr bei den Spielen vertreten. In 18 Modalitäten von Leichtathletik über Mannschaftssportarten wie Fußball und Volleyball sowie zahlreichen Kampfsportarten wie Boxen, Judo und Taekwondo wetteifern Zeit- und Berufssoldaten um einen Platz auf dem Treppchen. Die Angehörigen der Sportfördergruppen wollen sich jedoch auch in militärischen Wettkämpfen wie dem Fallschirmspringen oder dem militärischen Fünfkampf mit Soldaten aus anderen Ländern messen. Vom Mannschaftsdienstgrad bis zum hochrangigen Offizier – in allen Ebenen der Bundeswehr wurde sich in den vergangenen Monaten intensiv auf die Militärweltspiele vorbereitet.
Untergebracht sind Sportler und Betreuer recht komfortabel in drei eigens dafür errichteten „Vilas Militares“. Insgesamt stehen in 106 mehrstöckigen Häusern 1.206 Apartments mit jeweils drei Schlafräumen und etwa 100 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung. In die abgeschotteten Anlagen, die unter anderem über Restaurants, Fitness- und Besprechungsräume verfügen, wurden umgerechnet rund 180 Millionen Euro investiert und sie erstrahlen erst seit wenigen Tagen in ihren drei Farben Grün, Blau und Weiß.
Und die Einwohner Rio de Janeiros? Sie freuen sich schon auf die zahlreichen Wettkämpfe, für viele Veranstaltungen gibt es schon seit Wochen keinerlei Karten mehr. Diese wohlgemerkt wurden kostenlos ausgegeben und konnten bequem über das Internet bestellt werden. Denn berühmte Sportler findet man unter den Angehörigen der Streitkräfte eher seltener. Trotzdem werden die „Caricocas“ – wie sich die Einwohner der Metropole in der Guanabara-Bucht selbst nennen – die Athleten anzufeuern wissen. Sei es beim Beach-Volleyball an der Copacabana oder beim 100m-Lauf in der Leichtathletikarena. Dies hat dann tatsächlich einen kleinen Hauch von Olympia. Denn dort im „Estádio Olímpico João Havelange“ findet dann in fünf Jahren der ganz große Showdown statt – bei der Olympiade 2016 in Rio de Janeiro.
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