Am 27. Juli 2011 ist die erste europäische Antenne für das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) auf der Hochebene Chajnantor in 5000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel in den chilenischen Anden angekommen. Zusammen mit Antennen, die von den anderen internationalen Partnern gebaut wurden, befinden sich jetzt 16 Antennen am ALMA-Standort. Damit ist das Observatorium bereit für den Beginn des wissenschaftlichen Beobachtungsbetriebs.
Die Zahl 16 mag zunächst recht beliebig klingen. Doch ALMA ist ein Verbundteleskop, bei dem die Antennen in genau definierter Weise verschaltet werden, und 16 ist exakt die Anzahl von Antennen, mit denen erste wissenschaftliche Beobachtungen möglich sind. Die Ankunft der 16. Antenne auf dem Betriebsgelände der Antennenanlage (englisch „Array Operations Site“, abgekürzt AOS) ist deswegen ein bedeutender Meilenstein für das Projekt: In Kürze werden die Astronomen mit ALMA ein neues Forschungsfeld eröffnen können.
Die frisch eingetroffene Antenne wurde von dem europäischen AEM-Konsortium im Auftrag der ESO gebaut und dem ALMA-Observatorium nach sechsmonatigen Tests im April diesen Jahres übergeben. Zunächst befand sich die Antenne an der Kontrollstation der Anlage (englisch Operations Support Facility , abgekürzt OSF) auf 2900 Metern Höhe am Fuße der chilenischen Anden. Dort wurde sie mit zusätzlicher Elektronik und hochempfindlichen Detektoren ausgestattet, die mit flüssigem Helium gekühlt werden. Jetzt hat eines der riesigen ALMA-Transportfahrzeuge sie die 28km durch die trockene Wüste von der OSF zum AOS gebracht.
“Es ist großartig, dass die erste europäische ALMA-Antenne Chajnantor erreicht hat. Von dieser extrem trockenen Hochebene aus werden die ALMA-Antennen – Meisterwerke der Technik – das Universum erforschen”, sagt Stefano Stanghellini, der Projektmanager für ALMA bei der ESO.
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